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Tanzfestival Münster feiert Jubiläum mit 14 Tanz-Ensembles

Tanzfestival Münster feiert Jubiläum mit 14 Tanz-Ensembles 1

Ballettstudio Tenbrock beim Tanzfestival Münster 2017 im Großen Haus des Theaters Münster. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Münster. Der Schwung der Aktiven ist anscheinend ungebrochen, die Nachfrage auch: Vor vollen Rängen im Großen Haus der Bühnen Münster vollzog sich am Samstag ein Rausch poetischer Bewebung, Farben und Formen, des Spiels mit Licht und Schatten: Das „Tanzfestival Münster“ beging sein 25. Jubiläum. Viele Aktive waren in den Anfängen, 1989, noch nicht geboren, etliche beim Jubiläum wiederum dabei. So Ingrid Heid, Initiatorin und künstlerische Leiterin des Festivals, oder Martina Pleumann: damals auf der Bühne, heute als Choreografin mit einem Stück über das Bewegen in Licht und Schatten, das, die Möglichkeiten des Hauses ausschöpfend, die Tänzerinnen von „Tanzlabor“ über eine Existenz zwischen Licht und Schatten sinnieren lässt. Humorig moderiert Matthias Bongard.

Tanzfestival mit Themen Freisein, Freiheit und Gruppe

Einige Themen kehren wieder. „Schrittwechsel“ inszeniert das Gefühl von Freisein in einer Gruppe und die Freiheit des Individuums, ähnlich das „Tanzensemble Tenbrock“ – gleich und doch grundverschieden, mit dem Strom oder anders als die Masse? Beide profitierten von einer Neuerung: Viele Mitglieder des TanzTheaterMünster, also der Profis der Bühnen Münster, kümmerten sich um die Choreographien etlicher Ensembles. Das „Ballet Classique“ dagegen reaktivierte zum Jubiläum Eleonore H. Sattler und zeigte eine Harlekinade, eine Hanswursterei – Zirkus getanzt. Solo mit Seil – Juliette Bonay beherrscht das Seil wie den Faden eines Spinnennetzes und ist darin zugleich gefangen.

Stile haben sich entwickelt und verbunden: „Blanca Nieves“ verknüpft Modern Dance und Flamenco, „Tap 5“ bereichert Stepptanz mit Musik zu einer neuen Erzählform, „Flics“ bindet Kampfelemente in Jazzdance ein. Erinnern und Einsamkeit inszeniert das Tanztheater Orosz, ähnlich poetisch verbindet die Rebel Dance Company druckvolle Schlagzeug-Klänge mit Stille „You created the night, I made the candle“.
Dem Begegnen von Menschen widmet sich „Notik“ ebenso wie die Hiphop-Formation A.K.A.T.SU.K.I., Lebensfreude und Schmerz verleiht das Tanzprojekt Sievert Ausdruck, auch Carmen López y Grupo: die explosive Flamenco-Tänzerin mit Gitarrist und Sänger, die Ballettänzerinen nur mit der Dynamik der Bewegung.

Großes Haus ein günstiger Ort für das Tanzfestival Münster

Im Großen Haus hat das Festival den wohl besten denkbaren Ort in Münster gefunden. Weil die Sicht auf die Kunst so gut ist, die Beleuchter die Choreographie so treffsicher unterstützen können, mit Lichtkegeln und -quadraten, Mustern und in den Himmel gezauberten Wolken, weil so viele Interessierte eine Karte bekommen können.
Zum Finale kommen alle noch einmal auf die Bühne, gruppenweise, aber im Wechseln sich überlappend, Sinnbild einer Tanzszene, die in diesem Vierteljahrhundert zu stärkerem Miteinander und Kooperation gefunden hat. Das Publikum erhebt sich und applaudiert.
Viele sind einem Ensemble verbunden, doch begeistert applaudiert wird weit über diese Grenzen hinweg. „Veteranen“ sind unter den Gästen, erstmalige Besucher auch: Wie es sei? „Spannend“.

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