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Tango-Nacht mit Otros Aires

Münster-Hiltrup. Das Programm war meist schwungvoll, aber für einige Kartenkäufer anders als gedacht. Das warf einen Schatten auf die samstägliche Stimmung in der Hiltruper Stadthalle, in der dennoch die Club-Stimmung vorherrschte. Argentinisches Lebensgefühl stellte sich ein durch Musik, Bild und Kerzenschein.

Ein Konzert und Schautänze hatten einige Damen aus Gievenbeck und Wolbeck von der „Noche del Tango“ erwartet. Kaum hatte es sich mit seiner Kritik von einem freundlichen Angestellten der Halle abgewandt, erschien eine weitere Dame, „erbost“ sei sie und andere auch, es sei eine „Unverschämtheit“.

Losgehen sollte es ab acht Uhr, viele waren schon früher da, genossen lateinamerikanische Speisen und begrüßten viele Bekannte. Wer jedoch auf ein Konzert aus war, musste mangels Ansage um viertel vor neun selbst in Erfahrung bringen, dass die Gruppe Otros Aires erst um neun Uhr beginnen würde. Da begrüßte zunächst Tango-Freund Dietrich von Bischopink den Organisator Peter Stiens. Der hatte die Gruppe Otros Aires vor einem Jahr in einem Hamburger Tango-Club kennen gelernt, das Versprechen eines Münster-Besuchs erhalten – und  konnte sie nun zu seiner Freude   tatsächlich in Hiltrup begrüßen. Denn die vier sind ganz, ganz oben mit dabei mit ihrer Musik.

Bevor sie den ersten Ton spielten, gab es einen Film zu sehen: Männlein und Weiblein im Supermarkt, sie kaufen ein, Blicke werden gewechselt, Füße mit Tango-Andeutung fängt die Kamera ein – und nach eher langem Präludium tanzen die sich zuvor Unbekannten auf dem Parkplatz einen Tango. Wieder weniger Freude für die Konzert-Freunde, zumal der Ton des Öfteren stolperte.

Doch dann die Vier, die Tangueros Otros Aires: Schwungvoll, lässig, energiegeladen – man versteht ihre Fans. Bandleader Miguel di Genova sang und spielte die Gitarre, die reine Lässigkeit verkörperten genial Omar Masa am Bandoneon und Emmanuel Maylor am Schlagzeug, es sekundierte am Flügel Pablo Lasala. Eigene, moderne Stücke, bei denen Gesang und Instrumente eher bestachen als die eingestreuten Elektro-Beats. Bald allerdings gab es wieder eine ganze Weile Musik vom Band – Club-Stimmung und gern angenommene Tanzgelegenheit für jene, die dies erwartet hatten. Eben nicht alle.

Entschädigt wurden sie von Show-Einlagen eines ganz besonderen Paares: Katja Usunov  aus Münster und Christian Vaccaro aus Palermo. Was auch nicht geplant war. Weit mehr Show sollte geboten werden, doch die vielen angesprochenen Tänzer aus den Tanzschulen im weiteren Münsterland waren samt und sonders anderweitig engagiert. Weil man dennoch feinen argentinischen Tango bieten wollte, holte man die zwei für einige Intermezzi.

Bezirksverwaltungsstellen-Leiter Dieter Tüns sah es als „eine gut improvisierte Veranstaltung – in jeder Hinsicht“. 200 bis 250 Gäste hatten den Weg in die Stadthalle Hiltrup gefunden, die für diesen Zweck mit geschmückten Tischen und großer Tanzfläche arrangiert war, von großen Ständern mit roten Kerzen in stimmungsvolles Licht getaucht.

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