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Takatun wird dreißig – und sucht dringend neue Räume

Takatun wird dreißig - und sucht dringend neue Räume 2

Trommelstunde mit Dorothee Marx von Takatun. Fotograf: A. Hasenkamp.

Münster-Wolbeck. Ein sommerlicher Spät-Nachmittag am Haus Wolbeck gegenüber der Angel, die Teilnehmer der Trommel-Stunde trinken zunächst ein Tässchen Tee in der kleinen Küche von Dorothee Marx. Die leitet „Takatun“ und da geht es rhythmisch und entspannt zu bei afro-kubanischer Perkussion und lateinamerikanischer Musik. Eine gewisse Anspannung dennoch spürbar: Der nötige Raum wird bald fehlen für „La Conga Alemana“. Bis zum 1. August hätte Marx gern eine neue Bleibe nahe Wolbeck, für die Kurse, für die Trommeln, für maximal drei Tage in der Woche. Denn das ehemalige Kurhaus an der Hofstraße wird renoviert, ist nicht mehr verfügbar.
So sucht sie „dringend“ einen Proberaum, „vorzugsweise in Wolbeck oder angrenzend“. 30 Quadratmeter zum Proben weiteren Platz, etwa 15 Quadratmeter zum Lagern von Instrumenten, ob in einem größeren Raum oder getrennt. Beheizbar müsse es sein, eine Toilette vorhanden. Für die Schallisolierung sorge sie selbst, auch Renovieren sei möglich.

Dorothee Marx. Foto: A. Hasenkamp.

Derzeit hat sie zwei Wohnungen im Haus Wolbeck. Eine Wohnung für sich, eine für Takatun: Ob sie darin irgendwo stehen könne, ohne eine Trommel zu sehen? „Unmöglich“, sagt sie, und lacht.
In einem Raum stehen Congas im Kreis, warten auf die sieben Teilnehmer des ersten Kurses; eine Nische gegenüber ist voll mit Timbales, zwei Basstrommeln, kleineren Trommeln für Kinder, Stative. Ein Räumchen und ein Raum beherbergen Katás und Djembes, Bongos, weitere Basstrommeln für Kinder, auch mobile Varianten. Etwa Street-Congas, leichter, aber wegen des Fiberglases auch „schriller“. Ein anders Rhythmus-Instrument war in einem früheren Leben ein Puderzucker-Streuer. Plakate schmücken die Wände: Von Veranstaltungen in Kolumbien, wo Marx‘ Mann herstammte, aus Kuba, auch „Certificados“. In Kuba, erzählt Marx, hätten Deutsche den Ruf, eher humorlos zu sein und schlecht gekleidet. Mehrfach war sie mit Takatun dort, mit bis zu 28 Trommlerinnen und Trommlern, auch Jugendlichen, und sie seien schon zur „fröhlichsten Truppe des Festivals“ gekürt worden. Seit 1988 gibt es den Austausch mit Kuba. Mit Takatun war Marx auch beim Katholikentag unterwegs, auch beim Jubiläum des Ökumenischen Eine-Welt-Kreises Wolbeck im Gartenbauzentrum oder im St. Josef-Stift in Sendenhorst. Auch in Schulen ist sie aktiv.

Die acht trommeln das „Mozambique“, begleitend wird gesungen. Dann verteilt Marx die Rollen und Trommeln neu, zeigt einen neuen Rhythmus, bei dem zu den Händen auch ein Schlegel kommt: „Conga oriental“.
Für Takatun und die vielen Instrumente sucht Marx (Tel. 3594) nun im 30. Jubiläumsjahr von Takatun nach einer neuen Bleibe, nahe Wolbeck, auch wenn etliche von weiter weg zu den Takatun-Stunden anreisen. Das Klavier ist schon verkauft, erste Sachen gepackt. Die Perspektive fehlt noch.

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