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Studierende der WWU Münster lernen, Filme zu produzieren

Münster. Was ist eigentlich Bildungsfernsehen? Viele Schüler und Lehrer denken dabei an langweilige, trockene Schwarzweißfilme. Doch es kann auch anders gehen. Das zeigen Studierende des Instituts für Erziehungswissenschaft der Universität Münster in einem Projektseminar, das vor einem Jahr erstmals lief und nun in die zweite Runde gegangen ist.

Die angehenden Pädagogen produzieren ein 15-minütiges Fernsehmagazin namens Campus TV und übernehmen von der ersten Idee bis zum fertig geschnittenen Film alle Aufgaben selbst.

Bildungsfernsehen in Reinform

"Das ist Bildungsfernsehen in seiner reinsten Form", erklärt Ameetaa Andrea Kelsch, Filmemacherin und Dozentin, die das Konzept von Campus TV zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Sander entworfen hat. Tatkräftig unterstützt werden sie vom wissenschaftlichen Mitarbeiter Thies Albers.

Studierende ans Filmen herangeführt

Nicht nur Zuschauer lernen durch das Magazin, sondern vor allem auch Studierende. Sie werden ans Filmen herangeführt, lernen ein Thema zu bearbeiten und werden später als Kameramann, Beleuchter, Moderatoren und Cutter eingesetzt. Im Sommersemester 2007 entstand so ein professionelles Magazin, "das absolut sendefähig ist", sagt Kelsch, die seit 30 Jahren für die ARD arbeitet. Die Redakteure von TV Münster waren der gleichen Meinung und werden Campus TV in ihr Programm aufnehmen. Schon bald soll die Produktion in Serie auf Sendung gehen. In der ersten Folge lautet die Frage: Schuluniformen – Ja oder nein? "Mit der Ausstrahlung dieser Sendung haben wir ein wichtiges Etappenziel erreicht", sagt Ameetaa Andrea Kelsch.

Filmseminar, zweite Runde: Arbeiten mit Schülern

Im Wintersemester ist das Filmseminar in die zweite Runde gegangen und hat die Studierenden vor neue Herausforderungen gestellt. Sie werden ihre Sendung mit dem Titel "Soziales Lernen" zusammen mit Sechstklässlern der münsterschen Geistschule erarbeiten. Für dieses Thema ist die Schule wegen ihres hohen Ausländeranteils ideal, denn hier müssen Schüler und Lehrer schon seit Jahren Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede im Zusammenleben überwinden. Doch warum sollten Lehrer eigentlich Filme drehen können? "Filmen kann für den eigenen Unterricht sehr wichtig sein", sagt der

Cutter, Kameramann und Tonmann

Erziehungswissenschaftler und Medienpädagoge Prof. Sander. "Mit Filmen können die Schüler ihre Urteilsbildung anhand konkreter Themen ausbilden." Doch schon lange bevor der neue Film fertig ist, werden Studierende und Schüler viel lernen. Denn diesmal werden Schüler die Rolle von Cutter, Kameramann und Tonmann spielen – und die Studenten sollen sie dabei anleiten. Und weil das Thema "Soziales Lernen" nicht nur für Filmemacher interessant ist, hat die Schule zusammen mit Sozialpädagogen und Lehrern gleich eine ganze Projektwoche für Deutsch und Englisch ausgearbeitet. Zum Abschluss gibt es eine DVD für jeden Schüler und Studierenden, die später auch im Unterricht anderer Schulen gezeigt werden kann – echtes Bildungsfernsehen eben.

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