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Das Gallitzin-Haus in Angelmodde

Das Gallitzin-Haus in Angelmodde: Eindrücke von innen und aussen. Fotograf: A. Hasenkamp, Münster

Kulturelles Zentrum für Angelmodde-Dorf

Das Fachwerkhaus Gallitzin-Haus in Angelmodde am Angelmodder Weg 97 ist sowohl Stätte der Begegnung als auch Raum für Ausstellungen und Vorträge.

Schild „Gallitzin-Haus“ am ehemaligen
Kötterhof in Angelmodde.
Lage des Gallitzin-Hauses am Angelmodder Weg 97

Aber es war einmal ein schlichtes Kötterhaus, ein Haus armer Leute. „Die Höfe der Kötter waren meist am Dorfrand angesiedelt oder von alten Höfen abgeteilt“, so Wikipedia. „Da der Ertrag häufig nicht für den Lebensunterhalt ausreichte, verrichteten sie meist zusätzlich handwerkliche Arbeiten oder arbeiteten als Tagelöhner auf Bauern- und Herrenhöfen.“ Ein Köttenhaus war also der Gegensatz zum Wohnsitz eines oder einer Adligen.

Es liegt im alten Kern des Stadtteils Angelmodde, einem Stadtteil von Münster. Schräg gegenüber befindet sich die Kirche St. Agatha. Hinter dem Gallitzin-Haus liegt eine kleine Terrasse, hinter deren Mauer geht es steil hinunter in den Fluss Angel.

Ausstellungen, Vorträge und Feiern im Gallitzin-Haus

Vernissagen hat das Gallizin-Haus schon Dutzende gesehen: Mit Künstlern aus Angelmodde und Wolbeck, mit Künstlern der Künstlervereinigung „Die Schanze“ aus Münster.

Gern genutzt wird auch das Obergeschoss des Fachwerkhauses. Es bietet weiteren Raum für Exponate.

Die Dauerausstellung

Besucher können in einer Dauer-Ausstellung im Gallitzin-Haus Originalschriften, Karten und Bilder ansehen. Ein lateinisches Erbauungsbuch, in dem die Tochter der Amalie Fürstin von Gallitzin, Marianne, Daten aus der Familienchronik notiert hat, wurde 1782 in Paris gedruckt. Eine weitere Kostbarkeit ist ein Totenzettel der Fürstin, gedruckt 1806 in Amsterdam.

Geschichte des Gallitzin-Hauses

Das in Angelmodde als „Niederhoffs Kotten“ bekannte Haus liegt mitten im Dorfkern von Angelmodde-Dorf, schräg gegenüber der über 800 Jahre alten romanischen Kirche St. Agatha.

Im Jahr 1992 ergriff der Verein Heimatfreunde Angelmodde die Initiative zur „Totalsanierung“ des Kötterhauses.

In Berlin kam die Gräfin zur Welt, aber sie mochte es später doch eher ländlich-idyllisch. 1779 war sie des Stadtlebens vollends überdrüssig und übersiedelte in das dörfliche Angelmodde. Hier, vor den Toren Münsters in Westfalen, verbrachte sie die folgenden 27 Jahre. Von hier aus hielt sie auch Kontakt zu Goethe und Herder: Amalia Fürstin von Gallitzin. Im Jahr 1806 starb die Wahl-Angelmodderin. Unweit ihres Grabes an der St.-Agatha-Kirche befindet sich ein altes Kötterhaus, das heute als „Gallitzin-Haus“ an das Leben und Wirken der schöngeistigen Adeligen erinnert.
Amalia Fürstin von Gallitzin war eine Frau mit vielfältigen geistigen Interessen. Ihre Bildung und ihr Lebensstil erregten einiges Aufsehen. Sie unterhielt enge Beziehungen zu Größen des 18. Jahrhunderts: zu Goethe, Claudius, den Grafen zu Stolberg und anderen. Mit ihnen tauschte sich die Fürstin von Gallitzin über Fragen der Literatur, der Philosophie und der Religion aus.

Verein „Heimatfreunde Angelmodde“

Die Mitglieder des Vereins „Heimatfreunde Angelmodde“ hatten schon lange geplant, die berühmte Einwohnerin würdig zu ehren, doch fand sich zunächst kein geeignetes Gebäude. Denn an die Fürstin sollte nicht einfach eine Gedenkstätte erinnern. Die Heimatfreunde wollten, ihrem Wirken entsprechend, eine kulturelle Begegnungsstätte einrichten – eben ein „Gallitzin-Haus“.

Gallitzin-Haus: 1993 eröffnet

Anfang der 1990er Jahre fanden die Angelmodder in einem gegenüber der Kirche St. Agatha gelegenen alten Fachwerkhaus dann den geeigneten Platz für das Vorhaben: den ehemaligen „Niederhoffs Kotten“. Das Gebäude war allerdings in jämmerlichem Zustand. Der Heimatverein erwarb die Immobilie, renovierte sie und baute sie binnen 16 Monaten zu einem „Haus der Kultur“ um. Im Oktober 1993 wurde es eröffnet.

Warum das Kötterhaus nach der Gräfin Gallitzin benannt ist

Hier im dörflichen Angelmodde, vor den Toren Münsters, verbrachte die Fürstin Amalia von Gallitzin insgesamt 27 Jahre ihres Lebens und liegt dort auch begraben (geboren 1748 in Berlin, gestorben 1806 in Münster; Foto der Kirche mit Grabmal). Gewohnt hat sie nicht im Kötterhaus, sondern in einem nicht mehr existierenden Hof. Philosophisch und religiös war sie eine „Pendlerin“ zwischen Aufklärung und Katholizismus und eine Mitbegründerin des „romantischen“ Katholizismus. Sie kommunizierte mit Goethe und Herder und gehörte dem sogenannten „Kreis von Münster“ an. Mehr über diese besondere Persönlichkeit hier.

Im Oktober 1993 eröffneten die „Heimatfreunde Angelmodde“ in dem alten Fachwerkhaus eine kulturelle Begegnungsstätte, um ihre berühmte Einwohnerin würdig zu ehren, das „Gallitzin-Haus“.

Ein Projekt des Vereins „Heimatfreunde Angelmodde“ und der Stadt Münster

Das Haus steht im Eigentum der Stadt Münster. Der Verein „Heimatfreunde Angelmodde“ ist Träger des Fachwerkhauses.

Immer wieder muss der Verein kostspielige Reparaturen am Gallitzinhaus finanzieren, z.B. an Dach und Fenstern, oder eine neue Heizung abbezahlen. Spenden an die „Heimatfreunde Angelmodde“ sind willkommen.

Hier ein älterer Artikel von mir zum Entstehen des Gallitzin-Hauses und zur Gräfin Gallitzin:

„Münster-Angelmodde. In Berlin kam sie zur Welt, aber sie mochte es später doch eher ländlich-idyllisch. 1779 war sie des Stadtlebens vollends überdrüssig und übersiedelte in das dörfliche Angelmodde. Hier, vor den Toren Münsters in Westfalen, verbrachte sie die folgenden 27 Jahre.
In Berlin kam sie zur Welt, aber sie mochte es später doch eher ländlich-idyllisch. 1779 war sie des Stadtlebens vollends überdrüssig und übersiedelte in das dörfliche Angelmodde. Hier, vor den Toren Münsters in Westfalen, verbrachte sie die folgenden 27 Jahre. Von hier aus hielt sie auch Kontakt zu Goethe und Herder: Amalia Fürstin von Gallitzin. Im Jahr 1806 starb die Wahl-Angelmodderin. Unweit ihres Grabes an der St.-Agatha-Kirche befindet sich ein altes Kötterhaus, das heute als „Gallitzin-Haus“ an das Leben und Wirken der schöngeistigen Adeligen erinnert.
Amalia Fürstin von Gallitzin war eine Frau mit vielfältigen geistigen Interessen. Ihre Bildung und ihr Lebensstil erregten einiges Aufsehen. Sie unterhielt enge Beziehungen zu Größen des 18. Jahrhunderts: zu Goethe, Claudius, den Grafen zu Stolberg und anderen. Mit ihnen tauschte sich die Fürstin von Gallitzin über Fragen der Literatur, der Philosophie und der Religion aus.

Verein „Heimatfreunde Angelmodde“

Die Mitglieder des Vereins „Heimatfreunde Angelmodde“ hatten schon lange geplant, die berühmte Einwohnerin würdig zu ehren, doch fand sich zunächst kein geeignetes Gebäude. Denn an die Fürstin sollte nicht einfach eine Gedenkstätte erinnern. Die Heimatfreunde wollten, ihrem Wirken entsprechend, eine kulturelle Begegnungsstätte einrichten – eben ein „Gallitzin-Haus“.

Gallitzin-Haus: 1993 eröffnet

Anfang der 1990er Jahre fanden die Angelmodder in einem gegenüber der Kirche St. Agatha gelegenen alten Fachwerkhaus dann den geeigneten Platz für das Vorhaben: den ehemaligen „Niederhoffs Kotten“. Das Gebäude war allerdings in jämmerlichem Zustand. Der Heimatverein erwarb die Immobilie, renovierte sie und baute sie binnen 16 Monaten zu einem „Haus der Kultur“ um. Im Oktober 1993 wurde es eröffnet.

Dauer-Ausstellung im Gallitzin-Haus

Zu den Ausstellungsstücken, die Besucher dort erleben können, zählen unter anderem Originalschriften, Karten und Bilder. Ein in lateinischer Sprache geschriebenes und 1782 in Paris gedrucktes Erbauungsbuch befindet sich darunter. Es enthält mehrere handschriftlich beschriebene Seiten, auf denen Marianne, die Tochter der Fürstin, Daten aus der Familienchronik notiert hat. Eine weitere Kostbarkeit ist ein Totenzettel der Fürstin, gedruckt 1806 in Amsterdam.

Seinem Namen gemäß ist das Haus aber nicht nur Museum, sondern auch ein Ort für Kultur, Kunst und Begegnung. Vorträge und Lesungen, Gastaustellungen und Konzerte finden im Gallitzin-Haus in Münster-Angelmodde statt.

NRW-Stiftung unterstützte den Umbau zum Gallitzin-Haus

Die NRW-Stiftung hat den Umbau von Niederhoffs Kotten zum Gallitzin-Haus unterstützt und den Kauf wertvoller Handschriften ermöglicht.“

Quelle: http://www.redaktionsdienst.net/muenster/angelmodde/angelmodde-gallitzin-haus.html

Andreas Hasenkamp

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