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Standortwechsel für Neubau der Feuerwache 3 in Hiltrup erforderlich

Stadt Münster will hohe Folgekosten durch Altlasten unter dem Grundstück Merkureck vermeiden / Alternativgrundstück Hohe Geest liegt in der Nachbarschaft, Verhandlungen über Kauf laufen

Münster (SMS). Detaillierte Untersuchungen des Baugrunds haben ergeben, dass sich das städtische Grundstück Merkureck/Westfalenstraße nur mit hohen Sanierungskosten für den geplanten Neubau der Feuer- und Rettungswache 3 in Hiltrup nutzen lässt. Grund sind Altlasten im Boden, deren Ausmaß erst bei den laufenden Vorarbeiten zutage gekommen ist.

Das Grundstück diente früher als Sandgrube und wurde später bis zu acht Meter hoch mit Bauschutt aufgefüllt, der zum Teil schadstoffbelastet ist. Die Verwaltung schlägt deshalb als neuen Standort für den Bau der Feuerwache ein Grundstück in der unmittelbaren Nachbarschaft an der Hohen Geest vor. Die politische Beratungsfolge über den Standortwechsel beginnt am Donnerstag, 24. Februar, mit der Anhörung der Bezirksvertretung Münster-Hiltrup; der Rat entscheidet am 6. April.

„Mit dem neuen Standort haben wir ein deutlich besser geeignetes Grundstück für den Neubau der Feuerwache 3. Damit kann die langersehnte Feuerwache nun zielführend realisiert werden“, erläutert Immobiliendezernent Matthias Peck. Gespräche über den Kauf des vorgeschlagenen Alternativgrundstücks hätten bereits begonnen.

Für den Neubau der Feuerwache 3 waren zuletzt Baukosten von rund 25,5 Millionen Euro veranschlagt. Fachleute gehen jetzt davon aus, dass es auf dem Grundstück am Merkureck auch nach Jahren noch zu Undichtigkeiten und Absackungen kommt. Das verursacht nicht nur fortlaufende Sanierungskosten, sondern ist auch aus Sicherheitsaspekten für eine Feuerwache und die dort Beschäftigten nicht hinnehmbar. Ein geeigneter Baugrund ließe sich nur herstellen, indem das gesamte Deponiematerial ausgebaggert, entsorgt und die Grube mit unbelastetem Boden aufgefüllt wird. Das würde je nach Einstufung des zutage geförderten Abfalls zwischen 10,5 und 15,5 Millionen Euro kosten.  

Durch den Standortwechsel können sich die Baukosten um bis zu eine Million Euro reduzieren, weil unter anderem auf die teure Pfahlgründung des Gebäudes verzichtet werden kann. Zusätzlich zu den Baukosten fallen an der Hohen Geest Grunderwerbskosten an, die aufgrund noch laufender Verhandlungen noch nicht beziffert werden können.

Aus Sicht der Stadt ist der Standort Hohe Geest im Vergleich zum in Sichtweite liegenden Standort Merkureck besser geeignet, die ursprünglichen Baupläne können nahezu unverändert auf das neue Grundstück übertragen werden. „Wichtig ist, dass sich durch den Standortwechsel die Anfahrtszeiten bei Einsätzen nicht verlängern. Neben der Versorgung von Hiltrup und Amelsbüren ist die Wache für die Versorgung der gesamten südlichen Kernstadt zuständig“, erklärt Wolfgang Heuer, für die Feuerwehr zuständiger Dezernent.

Der Neubau der Feuer- und Rettungswache 3, den der Rat 2017 beschlossen hatte, soll die provisorische Feuerwache in einer Gewerbehalle in Hiltrup ersetzen. Er ist zukunftsweisend für rund 100 Feuerwehrleute und Rettungskräfte ausgelegt und schafft eine verbesserte Raumsituation für Frauen, die bei der Feuerwehr arbeiten. Mit dem Neubau der Feuerwache 3 finden die dort zentralisierten ABC-Spezialisten der Feuerwehr künftig die Voraussetzungen, bei Unfällen mit chemischen, atomaren und biologischen Schadstoffen zum Einsatz zu kommen.

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