Diplomatisch warb Sappok im noch laufenden Denkprozess der Trägerstiftung des Landesmuseums für die Vorteile des jetzigen Standortes: Das außerordentlich schöne Gebäude mit seiner Umgebung, die Verwurzelung im lokalen Umfeld, wozu auch die Anbindung an mehrere Radwege gehöre, die Zusammenarbeit mit dem Förderkreis, die anerkennenswerten Bemühungen der Stadt Münster, darunter des Kulturamts, und der Fraktionen des Rates der Stadt. Diese Punkte möge die Stiftung stärker als bisher bedenken.
Verständnis für die Stiftung
Er warb auch um Verständnis für die Stiftung, die angesichts zu erwartender zahlreicher Nachlässe von gebürtigen Westpreußen sicher mehr Platz benötigen werde. Hier gebe es berechtigte Anliegen, mehrere Optionen zu prüfen: „Ausbau in Wolbeck, Neubau in Hiltrup, Erweiterung in Münster-Stadt und noch manch anderes.“
"Natürlich kann aus einem 450 Jahre alten Gebäude kein Neubau gebastelt werden. Natürlich gibt es keine unerschöpflichen Ausdehnungsflächen. Natürlich warten viele Nachlässe auf einen würdigen Ausstellungsplatz."
Nutzung des ehemaligen Sparkassengebäudes?
Drostenhof als eines der kulturellen Zentren Wolbecks
Leitthema des Vortrags war der Drostenhof als "ein kulturelles Zentrum in unserem Stadtteil. Fairness und Bescheidenheit gebieten es zu erwähnen, dass auch von vielen anderen Organisationen und Vereinen rege kulturelle Aktivitäten angeboten werden."
Lange Zeit existierte das Landesmuseum losgelöst vom Geschehen in Wolbeck, so Sappok. "Lange Zeit genossen der Drostenhof und das Westpreußísche Landesmuseum die Aura einer gewissen Exklusivität. Die Wolbecker hatten ja mit dem ehemaligen Westpreußen kaum eine Verbindung. "
Gründung des Förderkreises
Zwei günstige Umstände hätten dann einen Wandel eingeleitet: "Die Bemühungen der Stadt Münster, Bürger in ihren Stadtteilen zu größerer Eigeninitiative anzuregen, führte in Wolbeck zur Gründung des Bürgerforums. Eines seiner Themen war die Stärkung der Kulturarbeit vor Ort. Ein weiterer Umstand kam hinzu. Zwei Jahre zuvor war ein Wechsel in der Leitung des Westpreußischen Landesmuseums erfolgt. Dr. Hyss war der neue Direktor des Museums geworden. Er erkannte, dass die Erlebnisgeneration der Westpreußen aus Altersgründen immer mehr abnimmt und abnehmen wird. Eine Öffnung der Einrichtung für eine breitere Öffentlichkeit erschien dringlich und wünschenswert, um das Museum als lebendige Institution zu erhalten."
Die günstigen Umstände und "die attraktive Aussicht, in einem der schönsten und am besten erhaltenen Renaissancegebäuden der Stadt Münster Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Ähnliches durchführen zu können, brachte eine Gruppe von Wolbeckern zusammen, um mit der Museumsleitung einen Förderkreis zu gründen."
So heißt es in der Zielbestimmung der Satzung des Förderkreises vom 22. Mai 2000: „Der Förderkreis initiiert und fördert Kulturangebote für den Stadtteil Münster-Wolbeck und unterstützt die Aktivitäten des Westpreußischen Landesmuseums.“
Die Resonanz sei über Wolbeck hinaus seitdem "ständig gewachsen".