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Stagnation prägt wirtschaftliche Lage der Apotheken in Westfalen-Lippe

Stagnation prägt wirtschaftliche Lage der Apotheken in Westfalen-Lippe

Apotheken-Zeichen vor einer Apotheke in Westfalen-Lippe, in Münster.

Dr. Klaus Michels, Vorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, erklärt am Freitag den 29.05.2015 zur wirtschaftlichen Lage der Apotheken:

Stagnation beim Ertrag, Anzahl der Apotheken in Westfalen-Lippe sinkt

Die wirtschaftliche Lage der Apotheken in Westfalen-Lippe ist wie in ganz Deutschland von Stagnation, mehr Filialen und fehlender langfristiger Perspektive gekennzeichnet. Von den nur noch 2.040 (Vorjahr: 2.077) Apotheken Ende 2014 wurden bereits 425 (410) als Filialen betrieben. Jede fünfte Apotheke ist also Filialapotheke einer Hauptapotheke.
Die Zahl der Apotheken in Westfalen-Lippe ist damit im neunten Jahr ununterbrochen zurückgegangen. 14 Eröffnungen standen 51 Schließungen gegenüber. In Westfalen-Lippe gibt es nur noch 1.615 selbständige Apothekenleiter. Im Jahr 2000 waren es noch 2.256 selbstständige Apotheker.
Der Umsatz der westfälischen Apotheke betrug im Jahr 2014 im Durchschnitt 1,857 (1,778) Mio. Euro. Nach Wareneinsatz, Personal- und Betriebskosten blieb ein Betriebsergebnis vor Steuern von 125.000 (123.000) Euro. Die meisten Apotheken erreichen diese Zahlen aber nicht, die sich aus der erheblichen Spreizung von Apothekenbetriebstypen ergeben.

Neue Regeln für eine regelmäßige Überprüfung der angemessenen Vergütung von Apothekern?

Eine flächendeckende und hochwertige Versorgung braucht angemessene wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Für Apotheker gibt es im Gegensatz zu den anderen Heilberufen keine Regeln für eine regelmäßige Überprüfung der angemessenen Vergütung. Sie laufen deshalb Gefahr, mit Kostensteigerungen allein gelassen und von der allgemein positiven Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt zu werden.

„Kostenentwicklungen müssen zeitnah ihren Niederschlag in unserem Honorar finden, eine jährliche Überprüfung ist bei anderen Leistungserbringern eine Selbstverständlichkeit.“

Sorgen um Nachwuchs: Apothekenleiter altern

Sonst wird es auch immer schwieriger, Berufe in der Apotheke auch finanziell für den Nachwuchs interessant zu machen. Zwei Drittel der Apothekenleiter in Westfalen-Lippe sind 50 Jahre und älter.
Die gut 2.000 Apotheken in Westfalen-Lippe haben im Durchschnitt täglich 360.000 Besucher. 25.000 Botendienste werden pro Tag für Patienten ausgeführt. Rund 140 Apotheken versorgen demnach pro Nacht 2.000 Patienten. Dabei handelt es sich etwa zu gleichen Teilen um rezeptpflichtige und rezeptfreie Präparate.

Der Apothekerverband Westfalen-Lippe mit über 1.500 Mitgliedern und einem Organisationsgrad von ca. 95 Prozent vertritt die wirtschaftlichen Interessen der Inhaber von rund 2.000 Apotheken und ist Arbeitgeberverband.

www.apothekerverband.de

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