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Stadtverwaltung Müsnter auf dem Weg zur Klimaneutralität

Gutachten präsentiert konkrete Schritte bis 2030

Münster (SMS) Ein obligatorischer Klima-Check für sämtliche politische Beschlussvorlagen, das Auslaufen von Verbrennungsmotoren im städtischen Fuhrpark und die energetische Sanierung des städtischen Gebäudebestands: Das sind drei von 22 Maßnahmenvorschlägen, mit denen die Stadtverwaltung selbst bis 2030 klimaneutral werden und so zum Ziel einer klimaneutralen Stadt Münster beitragen kann.

2019 hatte der Rat beschlossen, dass Münster für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens schon bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein soll. Diese Zielsetzung ist eine enorme Herausforderung für die gesamte Stadtgesellschaft und gleichzeitig Ansporn, als Münster zu zeigen, dass es gelingen kann,“ sagt Klimadezernent Matthias Peck. „Die Stadtverwaltung gestaltet diesen Weg aktiv mit und wird nun dort vorangehen, wo sie den unmittelbarsten Einfluss hat: Bei sich selbst.“ In der Ratssitzung am 10. November stellt Peck eine Konzeptstudie vor, die unter umfangreicher und enger Beteiligung zahlreicher städtischer Fachbereiche, Eigenbetriebe und städtische Tochtergesellschaften die entsprechenden Maßnahmen auflistet.

Stadtverwaltung Münster verursacht 34 000 Tonnen Treibhausgas jährlich

Nach den zusammen gestellten Zahlen aus dem Jahr 2019 verursacht die Stadtverwaltung jährlich knapp 34.000 Tonnen Treibhausgas pro Jahr. Das entspricht rund zwei Prozent der gesamtstädtischen Emissionen. Die wesentlichen Treiber sind Strom, Wärme, der Kraftstoffverbrauch aus den Gebäuden, den Ver- und Entsorgungsanlagen sowie dem städtischen Fuhrpark. Dabei entfallen 41 Prozent der Emissionen auf Gebäude, 24 Prozent auf Ver- und Entsorgungsanlagen, acht Prozent auf die Straßenbeleuchtung und auf Signalanlagen und neun Prozent auf dienstliche Mobilität und den Fuhrpark. Die Mitarbeitermobilität, im Wesentlichen die Fahrten zum Arbeitsplatz, haben einen Anteil von 18 Prozent.

„Diese Zahlen machen deutlich, wo wir ansetzen können und müssen“, sagt Klimadezernent Peck. Beispiel Gebäude: Das Gros der städtischen Gebäude wurde noch vor Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet. Entsprechend groß ist das Potential zur Einsparung.

Das Amt für Immobilienmanagement erarbeitet dazu ein Sanierungskonzept, das neben der Darstellung der Maßnahmen auch die nötigen Investitionskosten ausweisen wird. Künftige Neubauten sollen grundsätzlich weitgehend klimaneutral errichtet werden. Beispiel städtischer Fuhrpark: Schon bis 2025 soll der Pkw-Dienstwagenpool zu 50 Prozent elektrifiziert werden und bis 2030 vollständig. Soweit der Markt entsprechende Fahrzeuge anbietet, soll dies auch für Nutzfahrzeuge gelten. Die entsprechende Ladeinfrastruktur soll parallel aufgebaut werden. Flankierend soll die Stadtverwaltung vermehrt Fahrräder und Car-Sharing-Angebote nutzen. Um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den dienstlichen Umstieg auf das Fahrrad zu ermöglichen, sollen mehr Dienstfahrräder inklusive Pedelecs angeschafft werden.

Die Mitarbeiterschaft der Stadtverwaltung soll motiviert werden, auf klimafreundlichem Weg zur Arbeit zu kommen. Deshalb soll die Nutzung des ÖPNV gezielt gefördert und die Fahrradinfrastruktur ausgebaut werden. 

Konzeptstudie „Klimaneutrale Stadtverwaltung 2030“: https://www.stadt-muenster.de/sessionnet/sessionnetbi/vo0050.php?__kvonr=2004049712

Foto: Klimadezernent Matthias Peck vor dem Rathaus. Amt für Kommunikation, Stadt Münster. Michael C. Möller, 

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