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Stadtteil-Umfeld ist entscheidend für Integration von Zuwanderern

Münster.- Die genaue Kenntnis der Stärken und Strukturen von Stadtteilen und Wohnquartieren ist wichtig für die passgenaue Wohnungsvermittlung von Zuwanderern mit der Perspektive einer schnellen und reibungslosen Integration. Das belegt eine Untersuchung des Instituts für Geographie der Universität Münster. Sie zeigt, dass insbesondere Quartiere mit intakten Strukturen verschiedenen Zuwanderer-Gruppen unterschiedliche Möglichkeiten bieten, um im Umfeld ihrer ersten Wohnung in Münster sozial "anzudocken" und sich zu integrieren.

Shadia Husseini und Verena Jörg haben unter Leitung von Prof. Dr. Paul Reuber in Gremmendorf und dem Erphoviertel exemplarisch die "Integrationspotenziale" von Wohnquartieren analysiert. Zwei Beispiele veranschaulichen das Ergebnis: In Gremmendorf als Stadtteil in Randlage mit eigenständiger Struktur könnte etwa die Zuwanderer-Familie mit Kindern – auch dank der Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien – gut Anschluss finden. Im innenstadtnahen Erphoviertel mit vielen Angeboten im "intellektuellen" Bereich wäre dagegen das kinderlose Akademiker-Ehepaar – trotz eher anonymer Stadtteilstruktur – gut aufgehoben.

Die Untersuchung entstand im Auftrag der Stadt Münster für das deutsch-niederländische Interreg-Projekt "Zuwanderer integrieren". Sie beschreibt die spezifischen Stärken der Stadtteile für die Integrationsarbeit. Dazu wurden Personen des öffentlichen Lebens und Insider aus Politik und Vereinen, Schulen, Kirchen und Sozialarbeit befragt. Eine weitere Untersuchung folgt für den Stadtteil Coerde.

Die Expertise bestätigt die Bedeutung des Wohnumfeldes mit Nachbarschaften, Vereinen, Einrichtungen und weiteren Stadtteil-Strukturen für die Erfolgsaussichten von Integration. Sie gibt den "Integrationslotsen" praktische Hinweise für ihre Arbeit und spricht Empfehlungen für die Stadtteilarbeit aus. Die Autoren überreichten den Kooperationspartnern und der Stadt ihren 52-seitigen Projektbericht.

Jochen Köhnke, Dezernent für Aussiedler-, Flüchtlings- und Asylbewerberangelegenheiten und Leiter des Interreg-Projektes: "Wir freuen uns, dass die Potenziale der untersuchten Stadtteile erkannt und genau beschrieben wurden. Bei der Integration von Zuwanderern werden wir dieses Wissen in die künftige Arbeit einbeziehen." Den Bericht erhalten Interessierte bei Projekt-Geschäftsführer Stephan Nover im Stadthaus 3 am Albersloher Weg 33, Tel. 4 92-70 57. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 26.06.2006 mit.

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