Stadt zieht Anzeige gegen „Skaterintiative“ zurück
12. Oktober 2007Münster.- Für knapp 10 000 Euro ließ die Stadt Münster vor zwei Jahren die Skateranlage Berg Fidel komplett sanieren.. Der Farbanstrich, den eine Gruppe junger Männer vor einigen Tagen auf eigene Faust der Anlage verpasste, kann die Stadt womöglich Ansprüche kosten, die sie gegen den Hersteller der Oberfläche bei später auftretenden Mängeln hätte geltend machen können. Dennoch ist sie bereit, ihre Anzeige wegen Sachbeschädigung zurückzuziehen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Sportverwaltung und Mitgliedern der "Skatereigeninitiatve".
Stadt und Skater haben diese Vereinbarung unter der Voraussetzung getroffen, dass die "Skatereigeninitiative" die Verunreinigungen auf Gehwegen, Pflaster, Papierkörben auf eigene Kosten entfernt und sie in Zukunft Ideen und Anregungen zur Verbesserung an der Skateranlage frühzeitig mit der Sportverwaltung der Stadt bespricht. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 10.10.2007 mit.
Komplette Sanierung noch 2005
Was als rührige Eigeninitiative angelegt war, entpuppte sich am Ende als nicht in aller Konsequenz zu Ende gedachte Aktion. Erst 2005 hatte eine Spezialfirma aus Roxel die Skater-Anlage mit einem lösemittelfreien, farblosen Epoxidharz überzogen und eine komplette Sanierung vorgenommen. Ein Belag, den Skater aus dem Verein zur Förderung der Jugendkultur nach dem Testlauf und umfangreichen Vorbereitungen vor zwei Jahren als optimal für das Tempo beim Skatesport einstuften.
Neue Farbe wird unansehnlich
Die nunmehr aufgebrachte Farbe, so die Spezialisten, ändert weder die Oberfläche, noch ist sie auf Dauer haltbar. Schon jetzt zeige sich erster Abrieb. Zusätzlicher unschöner Nebeneffekt der Malaktion: Nach wenigen Monaten wird aus dem noch schönen Blau ein fleckiges, unansehnliches Gemisch.
Keine Gefahren – Anstrich bleibt
Gleichwohl will die Verwaltung den Anstrich dulden, denn von der benutzten Farbe gehen nach jetzigen Erkenntnissen gemäß EG-Richtlinie keine Gefahrenstoffe aus.
Die Stadt begrüßt grundsätzlich Eigenintiativen, muss jedoch Sicherheits- und Kostenvorgaben einhalten.