Website-Icon Wolbeck & Münster

Stadt plant Aufstellung eines „Verkehrssicherheits-Programms für Münster“

Münster. Die Analyse des münsterschen Unfallgeschehens durch den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stellt den Münsteranern ein schlechtes Zeugnis aus: zu viele Raser, kein rücksichtsvolles Miteinander. "Jetzt haben wir schwarz auf weiß die Bestätigung, wie wichtig die Arbeit der Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention ist", sagt Oberbürgermeister  Berthold Tillmann mit Bedauern. 

"Wir müssen mit Nachdruck die Ergebnisse auf den Weg bringen, die in den Arbeitskreisen der Ordnungspartnerschaft in den vergangenen 15 Monaten erarbeitet worden sind."

"Wir werden unseren Weg, mehr Präsenz auf der Straße zu zeigen und unfallträchtiges Fehlverhalten konsequent zu ahnden, weiter verfolgen", sieht Polizeipräsident Hubert Wimber seine Linie durch das Gutachten bestärkt. "Die Ergebnisse der Studie bestätigen unsere täglichen Erfahrungen."
Die Stadt setzt auf bauliche Verbesserungen, bessere Signalisierung und Bewusstseinsbildung. Die Rotfärbung von Radfahrstreifen, wie sie das GDV-Gutachten beispielsweise anmahnt, wird bereits seit etwa einem Jahr umgesetzt, etwa an der Hammer Straße. Die Verkehrsplaner aus dem Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung unterziehen seit Anfang dieses Jahres die Radverkehrsanlagen an allen Hauptverkehrsstraßen einer systematischen Überprüfung. "Hinzu kommen die jetzt benannten unfallauffälligen Knoten und Streckenabschnitte im Stadtgebiet. Diese Arbeiten werden allerdings mehrere Jahre dauern und hohe Finanzmittel erfordern", unterstreicht  Friedrich-Wilhelm Oellers, Leiter der Verkehrsplanung. "Neben der Verbesserung der Infrastruktur werden wir viel Geld und Energie in geeignete Strategien zur Verkehrserziehung und Öffentlichkeitsarbeit stecken müssen", so Oellers weiter.

"Verkehrssicherheitsprogramm für Münster" noch im Herbst

Das breit angelegte Maßnahmenbündel soll den politischen Gremien als "Verkehrssicherheitsprogramm für Münster" noch im Herbst zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden. "Wir sind dem GDV, der das ingenieurwissenschaftliche Gutachten finanziert hat, sehr dankbar für die klare Analyse", bekräftigt Oberbürgermeister  Berthold Tillmann. "Die Hausaufgaben sind eindeutig formuliert."

Unfallgeschehen in Münster

Die Ordnungspartnerschaft hatte den Verband gewinnen können, mit Unterstützung des Planerbüros Südstadt aus Köln das Unfallgeschehen in Münster einer detaillierten Prüfung zu unterziehen. Basis waren die Unfall- und Verkehrsdaten aus den Jahren 2004 bis 2006 sowie die Erfahrungen des Polizeipräsidiums und der städtischen Unfallkommission. Eine gesamtstädtische Untersuchung in dieser Form ist in Deutschland bislang einmalig.

Unfallträchtige Bereiche identifiziert

63 Unfallhäufungsstellen und 22 Unfallhäufungslinien, also Straßenzüge und -verbindungen, die sich als unfallträchtig erwiesen, hatte die Studie des GDV identifiziert. Diesen Problembereichen wird die Stadt in der weiteren Arbeit Priorität einräumen. "Ein besonderes Augenmerk gilt dem Schutz der schwächeren und daher am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmer: den Radlern und Fußgängern", betont Verkehrsplaner Oellers. Obwohl sie nur an etwa zehn Prozent aller Unfälle beteiligt waren, ist ihr Anteil an den bei Unfällen Verletzten und Getöteten zirka 60 Prozent. "Das können wir nicht hinnehmen", so Oellers.

Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention

Die Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention, zu der sich im Frühjahr 2007 auf Initiative der Stadt und des Polizeipräsidiums 21 Institutionen und gesellschaftliche Gruppen zusammengeschlossen hatten, hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Zahl der Unfälle mit Verletzten in jedem Jahr um möglichst zehn Prozent zu senken.

{xtypo_info} Am 4. September um 17 Uhr im Von-Vincke-Haus, Domplatz 36, möchten die Gutachter und die Verwaltung der Politik und den interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Analyse des GDV vorstellen.{/xtypo_info} 

 

Die mobile Version verlassen