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Stadt Münster Zukunftsbranche Nanobioanalytik in Münster

Münster. Mit einem Nanobioanalytik-Zentrum (NBZ) schafft Münster deutschlandweit einmalige Bedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, die nanoanalytische Verfahren und Geräte entwickeln. In Nachbarschaft zu nano- und biotechnologischen Forschungseinrichtungen und Betrieben und den Hochschulen soll die neue Einrichtung im Technologiepark Münster sechs bis zehn Unternehmen und einer biomedizinischen Serviceeinheit des Universitätsklinikums Platz bieten. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 30.01.2009 mit.

Der Rat der Stadt wird am 11. Februar die Weichen für die Realisierung des NBZ stellen. Seine Zustimmung ist Voraussetzung für einen Förderantrag an das Land NRW, das eine Bewilligung des Projektes bereits in Aussicht gestellt hat. Die Investitionen belaufen sich auf 16,1 Mio Euro. Davon wird das Land Nordrhein-Westfalen voraussichtlich 10,2 Mio als Förderung beisteuern.

Das NBZ bietet auf 3000 Quadratmetern Räume, Spezialgeräte und Labore für Betriebe, die Produkte, Methoden oder Geräte zur Analyse biologischer und medizinischer Materialien entwickeln. Hier können rund 100 Arbeitsplätze geschaffen werden, auf denen der Schritt von der wissenschaftlichen Forschung zur wirtschaftlichen Anwendung vollzogen wird.

Die Entwicklungen im "Nano-Maßstab" stehen für eine der zukunftsträchtigsten Technologien des 21. Jahrhunderts. "Die Region Münster baut seit zehn Jahren konsequent an den Strukturen für eine 'nanobioanalytische Landschaft' von europäischer Bedeutung", sagte Oberbürgermeister  Berthold Tillmann bei der Vorstellung einer Ratsvorlage zum NBZ. Der Rat der Stadt habe diese Weichenstellung mehrfach ausdrücklich bekräftigt. Dazu gehöre etwa im Rahmen der "Konzertierten Aktion Wissenschaftsstadt" die Festlegung auf die Nanobioanalytik als eines von drei Handlungsfeldern zur Profilierung von Münster als Wissenschaftsstadt.

Die geplante Einrichtung sei das Ergebnis sehr gut funktionierender Netzwerkarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt, sagte der Oberbürgermeister. Sie bilde innerhalb der "Nanobio-Landschaft" eine herausragende Landmarke. OB Tillmann: "Das NBZ steht für das Schaffen und Ansiedeln von Arbeitsplätzen und Betrieben, die so nur hier entstehen können und die dieser Wissenschafts- und Wirtschaftsregion Zukunftssicherheit geben können." Gedacht ist dabei an Geräteentwickler aus den Bereichen Massenspektrometrie, Nahfeldsonden, Optische Technologie und Elektronenmikroskopie, außerdem an Analytikentwickler aus der Biomedizin.

Eine Expertise des VDI-Technologiezentrums bescheinige dem NBZ ein Erfolg versprechendes Konzept, sagte  Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH. Das NBZ schließe die Wertschöpfungskette im Nanobioanalytik-Cluster Münster "und stärkt dadurch die führende Position NRWs in der Nanobiotechnologie sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene".

Das bereits vorhandene Zentrum für Nanotechnologie (CeNTech) ist ausschließlich auf die Nanotechnologie ausgerichtet und hat entsprechende Labore, die besondere physikalische Anforderungen erfüllen. Das Biotechnologiezentrum (BioZ) ist Heimat für klein- und mittelständische Unternehmen mit hohen Ansprüchen an biologische Labore und Produktionsanlagen. Ergänzend dazu wird das NBZ über Laboratorien mit einer einzigartigen Mischausstattung verfügen, die den Betrieb hochempfindlicher Messgeräte (Nanotechnologie) und gleichzeitig den Umgang mit gentechnischem Material (Gewebe- und Zellproben) erlauben. Sechs Unternehmen und das Universitätsklinikum haben bereits Interesse an Räumen im NBZ signalisiert.

Für den Bau und Betrieb des NBZ ist die Gründung einer eigenen GmbH vorgesehen. Diese solle mit 3 Mio Euro ausgestattet werden, von denen jeweils 1,5 Mio Euro aus den Etats der Stadt und der Wirtschaftsförderung kommen, berichtete Stadtkämmerin Helga Bickeböller. Weitere Mittel zur Deckung der Gesamtkosten von 16,1 Mio Euro werden aus der Vermietung von Räumen und Infrastruktur des NBZ zusammenkommen.

Hintergrund zum Nanobioanalytik-Cluster Münster

Die Region Münster baut seit einem Jahrzehnt an den Strukturen eines Nanobioanalytik-Clusters von europäischer Bedeutung. Meilensteine dieser Entwicklung sind:

– Gründung der Technologieinitiative Münster (tim) mit dem Ziel, Münster zu einem anerkannten Technologiestandort zu entwickeln, der das vorhandene Wissen in wirtschaftliche Prosperität umsetzt.

– Fokussierung auf das Thema Nanobioanalytik und Teilnahme am BioProfile Wettbewerb des BMBF, bei dem ein langfristiges Standortkonzept erarbeitet wurde.

– Gründung des Vereins""bioanalytik-muenster" zur Umsetzung des Konzepts und zum Aufbau des regionalen Netzwerks bestehend aus Forschung, Firmen und öffentlichen Standortförderern.

– Investition in Gebäude und Infrastruktur wie Technologiepark, Zentrum für Nanotechnologie (CeNTech) und Biotechnologiezentrum (BioZ).

– Aktive Mitgliedschaften in Netzwerken und Arbeitskreisen (AK) wie dem AK der BioRegionen Deutschlands, dem AK der NRW BioRegionen und dem Technologiemarkt NRW sowie Erarbeitung von Konzepten für die Strukturierung der entsprechenden NRW Landescluster BIO.NRW e.V., CLIB2021 und Nano/Mikro+Werkstoffe.NRW.

– Leitung des Nanobio-Netzwerks NRW und des BMBF-Kompetenzzentrums Nanoanalytik.

– Co-Koordination des EU Nanobiotechnologie-Netzwerks Nano2Life.

-Aufbau und Leitung des NRW-Clusters NanoMikro+Werkstoffe.NRW.

Diese Maßnahmen und Investitionen haben ein institutionelles und infrastrukturelles Umfeld geschaffen, das besonders für die innovativen Unternehmen der Region den Zugang zum wissenschaftlichen Know-how der regionalen Zentren wie Universität, Fachhochschule, Universitätsklinik, Max-Planck Institut für Molekulare Biomedizin (MPI) und CeNTech erleichtert. So wurde die Basis für ein funktionsfähiges Nanobiotechnologie-Cluster geschaffen.

Darüber hinaus hat die Vernetzung mit nationalen und europäischen Clustern einen direkten Zugang zu internationalen F&E-Partnern und Projekten für die Unternehmen und Forscher der Region geschaffen. Dadurch und durch die klare Fokussierung auf das Thema Nanobioanalytik ist ein nicht kopierbares Umfeld entstanden, das Unternehmen an den Standort bindet und ausländische Investitionen in ansässige Technologieunte

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