Stadt Münster sucht sensible Gewässerzonen nach verendeten Vögeln ab

Münater.- Zur Vorbeugung gegen die Vogelgrippe und ein mögliches Übergreifen der Tierseuche auf Nutzgeflügel-Bestände nimmt die Stadt Münster auch abgelegenes Gelände genau unter die Lupe. Seit Donnerstag, 9. März, suchen dafür geschulte Hilfskräfte in Zweierteams das Umfeld von Gewässern nach toten Vögeln ab. Diese Vogelgrippe-Prophylaxe hat insgesamt 17 Interessierten – vorwiegend handelt es sich um Studenten – für zunächst zwei Wochen einen Job in der freien Natur gebracht. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 09.03.2006 mit.

In Wolbeck beobachtet die Stadt Münster Teile der Angel im Bereich des Tiergartens (Feuchtbiotop).
Münster hatte bereits in den vergangenen Wochen die Einwohner der Stadt mehrfach aufgerufen, verendete Wasser- und Greifvögel an die Stadtverwaltung zu melden. Außerdem wurden im Außendienst tätige Mitarbeiter der Verwaltung angehalten, verstärkt auch auf tote Vögel zu achten. Ergänzend dazu inspizieren die Studenten jetzt auch abgelegenes und schwer einsehbares Gelände. Dazu gehören zum Beispiel Schilf- und Röhrichtzonen und Dickicht an Bächen, Seen und Teichen.

Viele tote Vögel, aber keiner mit Vogelgrippe-Erreger im Stadtgebiet Münster

Seit Mitte Februar wurden für das 303 Quadratkilometer große Stadtgebiet 231 tote Vögel gemeldet (Stand 8. März). Zurzeit sind es bei rückläufiger Tendenz pro Tag noch etwa zehn Tiere. 198 Kadaver wurden entsorgt, 33 Tiere brachte das städtische Veterinäramt vorsichtshalber zum Chemischen Landes- und Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt in Münster. Eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Erreger gab es bislang in keinem Fall.

Das Vogelgrippe-Virus kann derzeit vor allem durch infizierte große Wasservögel wie Schwäne, Enten, Gänse und Blässhühner übertragen werden. Aber auch Greifvögel wie Reiher, Kraniche und Möwen können an der Geflügelpest verenden.

Einschleppen der Tierseuche und die Ausbreitung auf Nutzgeflügel verhindern

Um ein Einschleppen der Tierseuche und die Ausbreitung auf Nutzgeflügel wenn irgend möglich zu verhindern, will die Stadt verendete Vögel möglichst umgehend entfernen. Erfahrungsgemäß verenden in der Natur verhältnismäßig viele Vögel zum Ende der Wintermonate. Deshalb wird die Landschaft gerade jetzt intensiv beobachtet.

Die studentischen Hilfskräfte erledigen das in Zweierteams in zehn ausgewählten Abschnitten. Ausgestattet mit praktischer Schutzkleidung, sind sie von Montag bis Samstag jeweils von 8 bis 14 Uhr unterwegs. Finden sie tote Vögel, sammeln sie diese in Plastiksäcken und halten die Funddaten auf einem Meldebogen fest.

Rat an Katzenhalter

Nachdem auf der Insel Rügen zwei weitere am Virus H5N1 verendete Katzen gefunden wurden, bekräftigt das städtische Veterinäramt seinen Rat an Katzenhalter, für alle Fälle die Tiere schon jetzt an einen dauerhaften Aufenthalt im Haus zu gewöhnen. Amtsleiter Dr. Roland Otto: "Sollten in Münster Vögel mit H5N1 gefunden werden, müssen wir Geflügelpest-Schutzzonen ausweisen. In diesen Gebieten sind Katzen im Haus zu halten und Hunde an der Leine zu führen." Exakt so sieht es auch das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in einer Pressemitteilung vom 8. März.

Fragen zum Thema Vogelgrippe

Wer Fragen zum Thema Vogelgrippe hat oder auf einen verendeten Vogel hinweisen möchte, wendet sich an die Hotline 4 92-39 39 der Stadtverwaltung (auch außerhalb der Bürozeiten). Informationen in Münsters Stadtnetz: www.muenster.de/stadt.