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Stadt Münster gibt erste Häuser an Bima zurück

Münster (SMS) Im vergangenen Jahr wurden aufgrund des starken Zuzugs von Flüchtlingen nach Münster kurzfristig und unter hohem Handlungsdruck Unterkünfte geschaffen. Im Vordergrund stand, Obdachlosigkeit zu vermeiden sowie Zeltunterkünfte und die Belegung von Turnhallen zu verhindern. In den kommenden Wochen werden nun sieben Unterkünfte geschlossen. Darüber hinaus wird die Belegungsdichte in fünf weiteren Einrichtungen verringert. Insgesamt entfallen dadurch 765 Plätze.
In Gremmendorf-West und Angelmodde, wo vergleichsweise viele Flüchtlinge leben, werden die Platzkapazitäten am stärksten sinken. Die jetzigen Bewohnerinnen und Bewohner ziehen zumeist in andere Unterkünfte. Um Kinder und Jugendliche in ihrer vertrauten Umgebung zu belassen, ist die Stadt bemüht, Kita- oder Schulwechsel zu vermeiden.

Die meisten Häuser, die zurückgegeben werden, hatte die  Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) bis zum 31. Dezember 2016 befristet der Stadt für die Unterbringung geflüchteter Menschen mietfrei überlassen. Andere Gebäude befinden sich in einer wenig integrierten Lage oder in schlechtem baulichem Zustand oder verfügen nur über Sanitäranlagen in Containern.
An folgenden Straßen werden bis zum Jahresende Häuser an die Eigentümer zurückgegeben: Boelckeweg, Buschstraße, Fitzmauriceweg, Rumphorstweg, Sonnenstraße, Wesselerweg, Zum Häpper. In Einrichtungen an diesen Straßen sinkt die Belegungsdichte: Angelsachsenweg, Borghorstweg, Lützowstraße, Muckermannweg, Von-Esmarch-Straße.
Auch das landeseigene Gebäude des ehemaligen Hauptzollamts, das die Stadt für eine dringend benötigte Kita in der Innenstadt nutzen möchte, wird freigezogen. In Handorf halbiert sich die Zahl der Menschen an der Lützowstraße auf 100.
Aktuell leben 3354 Flüchtlinge in städtischen Unterkünften. Das sind rund 800 weniger als Mitte Februar 2016. Seit Anfang Februar sind der Stadt Münster nur wenige Zuflucht suchende Menschen zugewiesen worden. Ob und wann sich die Zuweisungszahlen wieder ändern, kann derzeit nicht abgeschätzt werden, da weiterhin weltweit starke Flüchtlingsbewegungen herrschen. Für Münster ist es deshalb sehr wichtig, dass Reservekapazitäten für Flüchtlinge vorgehalten werden.
Dazu müssen auch weitere dauerhafte Unterbringungskapazitäten gebaut werden, um temporäre Einrichtungen abzulösen. Bis Mitte des Jahres standen lediglich 14 Prozent der Plätze als dauerhafte Einrichtungen in Massivbauweise zur Verfügung. Deshalb werden bis Ende 2016 neue Gebäude mit zirka 370 Plätzen erstellt. Darunter sind zwei Wohnheime in Massivbauweise für jeweils 50 Menschen in Gelmer und Sprakel sowie verschiedene Übergangseinrichtungen in Holzrahmenbauweise.
Insgesamt wird die Ausbaugeschwindigkeit den aktuellen Entwicklungen bedarfsgerecht angepasst. Damit zusammenhängend wurde etwa die Planung für eine temporäre Unterkunft auf der Flohmarkt-Wiese neben dem Stadtbad Mitte (ehemaliger Lindenhof-Standort) zunächst fortgeführt, eine Auftragsvergabe aber zurückgestellt, bis die anstehenden Veränderungen des Gesamtbestandes die Realisierung erfordern.

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