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Spende für Musiklandschaft Ahrtal aus Münster-

Damit Musik wieder Brücken zwischen Menschen schaffen kann: Spenden aus Münster gehen nach Bad Neuenahr. Foto: A. Hasenkamp.

Damit Musik wieder Brücken zwischen Menschen schaffen kann: Spenden aus Münster gehen nach Bad Neuenahr. Foto: A. Hasenkamp.

Drei Lions-Clubs und ein Kontrabass-Eigentümer aus Hiltrup spenden

Münster-Hiltrup. Aus drei münsterischen Lions-Clubs geht eine Spende ins Ahrtal, um die zerstörte Musik-Abteilung des Peter-Joerres-Gynasiums in Bad Neuenahr teilweise zu erneuern. Davon angeregt kommt eine weitere Spende von der Stiftung der Deutschen Lions.

Bei einem Treffen im Hiltruper Kloster kam eine Spende hinzu, ein Kontrabass. Eine Delegation aus Bad Neuenahr war gekommen, die Musiklehrerin Susanne Ketz mit den Oberstufenschülern, Tim Esten, Christian Prange, Sophia Gros und Luca Johanna Knieps, um Vertreter der Spender-Clubs zu treffen: Hans-Peter Boer vom LC Münster, Dr. Veronika Jüttemann vom LC Münster-Annette von Droste Hülshoff und Lothar Günzel vom LC Münster-Johann-Conrad Schlaun. Hinzu kam der Lions-Governor Dieter Schumann-Wagner.

Als im Ahrtal das Wasser kam, überschwemmte es auch viele Räume des Gymnasiums – mit den Musikinstrumenten für Streicher und Bläser. Der Schulleiter musste Lehrkräfte zum Verlassen des Gebäudes drängen – sie wollten die Instrumente noch schnell auf Tische stellen, um sie zu retten; der Hausmeister ging zu spät und musste aus den Fluten gerettet werden.

In der Notlage handelten viele direkt und schnell: Schon am Wochenende nach der Flut gab es die erste Mail zwischen Ketz und Boer, etwa 180 sollten folgen, und Ketz war zuversichtlich, dass die Hilfe kommen würde – sie beauftragte erste Instandsetzung und Reparaturarbeiten für Blas- und Streichinstrumente. In Münster taten sich drei Lions-Clubs zusammen, um zu sammeln. Auf Bundesebene, berichtete Governor Schumann-Wagner, kamen drei Millionen Euro zusammen, und man fand einen Weg, die Prüfung der Anträge zu beschleunigen, in Absprache mit dem zuständigen Finanzamt. Für die münsterische Aktion fand Boer ein lokales Argument, nun ausgerechnet für Musik zu spenden: Nach dem II. Weltkrieg hätten Münsters Stadtväter „ausgerechnet ein Theater“ gebaut.

Die Rückreise ins Ahrtal, ebenfalls per Bahn, trat die Delegation mit einem großen Begleiter an, dem Kontrabass von Pater Hans Pitruff. Der Kontrabass hat ihn Jahrzehnte begleitet, aber aus Altersgründen könne er ihn nicht mehr spielen. So war Pitruff gut aufgelegt, sein Instrument in sachkundige Hände zu geben. „Auf Wiedersehen am Aasee!“ sagte er – Ketz hatte bei einem Spaziergang am Aasee die Idee, dort einmal mit dem Orchester aufzutreten. Das sei allerdings nicht für 2022 zu erwarten. Die ohnehin durch die Kontaktbeschränkungen getroffenen Musiker müssen erst einmal wieder ans Proben kommen.

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