Münster-Wolbeck. „Das ist ja spannender als Fernsehen!“ So zitierte die Intendantin des Wolf-gang-Borchert-Theaters ein Kind, das am Kinderprogramm ihres Privat-Theaters teilgenommen hatte. Da nicht jeder Theater gleichermaßen schätzt und fördert, hatte die Wolbecker SPD Ewa Teilmans am Sonntag zum Neujahrsempfang ihres Ortsverbands in das Achatius-Haus geladen.
Wolbecker beim Kultur-Vortrag, Musikschulen: "noch nicht das letzte Wort"
Josef Geller, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Wolbeck, hatte geladen und zahlreiche Vereine hatten sich zum Kultur-Vortrag eingestellt. Ratsherr Kurt Pölling begrüßte als Moderator Vertreter der ABC Schützen, des Ökumenischen Eine-Welt-Kreises, der Zibomo-Gesellschaft, des Bürgerforums und Marita Nover für die von Kürzunngen bedrohte Musikschule Wolbeck.
Bei den als Verein organisierten Musikschulen sei bei Kürzungen „das letzte Wort noch nicht gesprochen“, versprach Vilhjalmsson.
Theater als Wahrnehmungs-Training
Teilmans betonte die Wirkung von Theater nicht nur auf den Aufbau von Wahrnehmungsfähigkeit bei Kindern, sondern auf die Gesellschaft insgesamt.
Die Präsenz des Theaters als Pionier im Hafenviertel habe wesentlich dazu beigetragen, diesem Bereich ein gutes Image zu verleihen und ihn zu erschließen. Zu den Sponsoren zählte Teilmans auch das viel arbeitende, hoch qualifizierte, aber spärlich bezahlte „herausragende Team“ des Theaters selbst. Das Theater habe für Münster die Rolle eines Kammerspiels übernommen, indem junge Regisseure, neue Projekte und Stile ausprobiert werden. Und das hebe Münsters Ruf in der Kulturszene. So werde am 23. März, kurz vor dem Weggang von Teilmans, die Premiere von „Die Macht der Gewohnheit“ von Thomas Bernhard stattfinden. Durch das starke Engagement und Dauerbrenner wie „Lola Blau“ hole das Wolfgang-Borchert-Theater einen im Vergleich sehr hohen Anteil an den Kosten selbst wieder herein, und das mit steigender Tendenz. Rabiate Streichungen wie vom Land beabsichtigt stießen daher im „wohl ältesten Privat-Theater Deutschlands“ auf Erstaunen und Unverständnis, so Teilmans. Sie hob das vergleichsweise kontinuier-liche Engagement von Stadt und Landschaftsverband positiv hervor.