Die Deutschen haben 2011 bislang zu wenige Solaranlagen auf ihre Dächer gesetzt. Die Bundesregierung verwirft daher geplante Absenkung der Solarförderung.
Im Frühjahr wenig Solaranlagen gemeldet
Die von der Bundesregierung im Januar angekündigte Kürzung der Solarförderung zum 1. Juli fällt aus. Grund dafür ist, dass von März bis Mai unerwartet wenig Solaranlagen neu gebaut und gemeldet wurden – hochgerechnet auf das Jahr wären es 2800 Megawatt – und damit weniger als der Zielwert der Regierung von 3500 Megawatt Ausbau pro Jahr.
Juni für Solaranlagen traditionell Boom-Monat
Die Kürzung sollte verhindern, dass sich der „Solarboom“ von 2010 in diesem Jahr wiederholt. Der hatte die Verbraucher mit einer deutlichen Steigerung der Strompreise belastet. Doch die Regierung könnte dieses Ziel verfehlen: Sie macht den Umfang der Kürzung abhängig vom Ausbau – aber nur in den Referenzmonaten März bis Mai. Traditionell ist jedoch der Juni der Boommonat für die deutsche Solarbranche. Im vorigen Jahr wurde allein im Juni fast ein Drittel des Jahreswerts erreicht.
Ab kommendem Jahr will die Regierung das Juni-Problem anders angehen. Dann wird sie die Ausbauzahlen von Oktober 2011 bis April 2012 als Grundlage für die Kürzung im darauf folgenden Sommer heranziehen. Das vierte Quartal gehört traditionell ebenfalls zu den Boom-Monaten.
Deckelung auf 1000 Megawatt pro Jahr gefordert
Der Wirtschaftsflügel der Union forderte, den Ausbau auf 1000 Megawatt pro Jahr zu beschränken.