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So klingt der Advent: Chor-Konzert mit Klavier, Querflöte und Mitmach-Effekt in der Friedenskirche

Münster-Angelmodde. „Wie klingt der Advent?“ fragte Pfarrerin Kerstin Duchow am Sonntagnachmittag zu Beginn der „vorweihnachtlichen Abendmusik“.

Advent stehe für Stille und die Ausweitung hin zur vollkommenen Erfüllung. „Wie gut ist es, wenn aus der Stille ein Licht aufleuchtet!“. Dann griff Chorleiter Hans Hermann Wickel die Frage nach dem Klang des Advents: Anders als man denkt klinge der heute in der Friedenskirche, nämlich ohne Orgel. Die sei dringend renovierungsbedürftig und sei dem Programm nicht mehr gewachsen. So wolle er Bach in der romantischen Auslegung von Busoni lieber auf dem Klavier spielen, was freilich ein Experiment sei. Man bitte um Spenden.

Vom Düsteren des Moll durch „kühne Vorgänge“ bis hin zur Krippe bewege sich das Praeludium Es-moll von Bach, erläuterte Wickel die Dynamik des am Klavier vorgetragenen Eröffnungsstückes. Dann setzte der große Chor mit 54 Stimmen, davon elf Männer, zum „Nun komm der Heiden Heiland“ an. Das konnte dann die ganze Gemeinde mitsingen, bevor das Klavier ein akzentuiertes Licht auf den selben Stoff warf. Hier wurde der Advent als gemeinsamer Weg vieler musikalisch durchschritten.
Sigrun Lips-Scherer ließ dann ihre Querflöte in Bachs Arioso erklingen, begleitet vom Klavier. Die großen Momente des Chors kamen dann in der vielstimmigen „Missa Festiva“ von John Leavitt. Die bot ein hochdramatisches Gloria und ein atemstockendes Credo. Neben dem virtuosen Spiel der Querflöte in Faurés „Sicilienne“ ist noch das „Irish Blessing“ hervorzuheben, eine erstmals in Angelmodde aufgeführte Komposition von Andreas Wickel, Sohn des Chorleiters, der an der Folkwang-Schule studiert.
Als Zugabe bot der Chor ein „Christmas Lullaby“ von John Rutter, dem Wickel flink noch voranstellte: „Beim Rausgehen die Orgel nicht vergessen!“.

Fotos vom Vorweihnachtlichen Konzert in der Friedenskirche, Angelmodde, 2010

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