Schweinegrippe: Gesundheitsamt Münster beobachtet

Münster. Im Gesundheitsamt der Stadt verfolgt man die Entwicklung der Schweineinfluenza mit großer Aufmerksamkeit. "Der Sachstand ändert sich laufend. Niemand kann ausschließen, dass der neue Typ von Schweinegrippe-Virus auch in Deutschland eingeschleppt werden kann", so Amtsleiterin Christiane Kappenstein. "Deshalb ist es gut, dass wir einen Pandemieplan haben. Auf Grundlage dieses kommunalen Vorsorgeplanes wäre Münster für den Fall eines Grippeausbruchs gut vorbereitet."

Kappenstein: Es ist noch nicht klar, wie gefährlich das neue Virus tatsächlich ist

 

Wie gefährlich das Virus tatsächlich ist, dazu gibt es noch viele Fragen. "Der Verlauf der Erkrankung ist etwa in den USA anders als in Mexiko. Besorgniserregend ist, dass es in einigen Risikogebieten zu schweren Atemwegsinfektionen gekommen ist", so Kappenstein.
Ob der übliche Grippeimpfstoff gegen die Schweineinfluenza wirkt, ist bislang noch nicht bekannt. "Allerdings stehen bei einer Infektion wirksame Medikamente zur Verfügung. Von diesen Medikamenten hat das Land Nordrhein-Westfalen vorsorglich für den Fall einer Pandemie große Vorräte eingelagert", so die Leiterin des Gesundheitsamtes.
Schweinegrippe äußert sich in einer fiebrigen Erkrankung mit Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und eventuell auch Atemnot. Infizieren kann man sich mit dem Virus im Wesentlichen in den Risikogebieten in Mexiko oder durch direkten Kontakt mit einer Person, bei der die Krankheit nachgewiesen wurde. "Wer jüngst in Mexiko war oder Kontakt zu einer erkrankten Person hatte und nun auch an sich selbst Anzeichen von Influenza feststellt, wendet sich telefonisch an seinen Hausarzt", so Kappenstein. Der treffe dann die Vorkehrungen zur weiteren Untersuchung und Behandlung.
Für Schweinegrippe gilt übrigens eine Meldepflicht. Schon beim Krankheitsverdacht ist eine namentliche Meldung vorgeschrieben. Gesundheitsamt-Leiterin Kappenstein: "Erst wenn der Fall bekannt ist, ist gezieltes Handeln möglich. Wir müssen Krankheiten früh erkennen, um die Weiterverbreitung zu verhindern."
Das münstersche Gesundheitsamt richtet eine telefonische Hotline ein. Sie ist ab Dienstag, 28. April, unter der Nummer 4 92-53 35 (8-16 Uhr) erreichbar. Wer eine Reise in eines der Risikogebiete plant, sollte sich vorab in seinem Reisebüro oder beim Auswärtigen Amt (www.auswaertiges-amt.de) informieren