Schule neu machen: Universität Münster auf der Bildungsmesse didacta 2008 in Stuttgart

Münster.- Auch in diesem Jahr ist die Universität Münster mit Angeboten zur individuellen Förderung in Schule und Unterricht auf der Bildungsmesse "didacta" vertreten, die am 19. Februar in Stuttgart eröffnet und bis zum 23. Februar laufen wird.

"Wir wollen Lehrern dabei behilflich sein, ihren pädagogischen Auftrag zur individuellen Förderung im schulischen Alltag auch umzusetzen." Prof. Dr. Friedrich Schönweiss und sein Team am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften der WWU Münster haben die vergangenen Monate dafür genutzt, ihr inzwischen bundesweit etabliertes Lernserver-Angebot weiter auszubauen.

Medienpädagoge: Bildungswesen für alle attraktiver und zugleich effektiver machen.

Schwarze-Peter-Spiele helfen nach Ansicht des münsterschen Medienpädagogen nicht weiter: "Ob nun Lehrern mangelndes Engagement vorgeworfen wird oder ob die Schuld beim exzessiven Medienkonsum der Kinder gesucht wird – letztlich lässt man mit solchen Schnelldiagnosen alle im Regen stehen." Entscheidend sei vielmehr, unser Bildungswesen für alle attraktiver und damit zugleich effektiver zu machen. Mit Hilfe neuer pfiffiger Konzepte und geeigneter wissenschaftlich fundierter Fördermaterialien sollen Lehrer dazu gebracht werden, den Spagat zwischen der Verantwortung für die ganze Klasse und den individuellen Bildungsbedürfnissen zu meistern.
"Lehrer leiden doch selbst am meisten darunter, dass sie ihren pädagogischen Impetus oft nur als schlechtes Gewissen mit sich herumtragen können", meint Prof. Schönweiss. Und die Flucht der Kinder in ihre virtuellen Welten habe nicht zuletzt auch damit zu tun, das sie sich in Schule und Unterricht nicht genügend ernst genommen fühlten.

Lernserver der Universität Münster

Mit dem Lernserver der Universität Münster liegt ein Angebot vor, das mittlerweile von über 5.200 Schulen und Fördereinrichtungen genutzt wird. In Kürze werden es 100.000 Schüler sein, die mit Hilfe des münsterschen Angebots diagnostiziert und gefördert werden. Besonderes Anliegen ist es, als Bildungsreformprojekt die Verzahnung von Hochschule und Schule weiter voranzubringen.

Startschuss auf didacta 2008:  Studierende als Lernserver-Förderkräfte an die Schulen

Deshalb wird bei der "didacta 2008" in Stuttgart der Startschuss dafür gegeben, das in der Region bereits erfolgreich erprobte Konzept, qualifizierte Studierende als Lernserver-Förderkräfte an die Schulen zu schicken, bundesweit zu etablieren. Mehr als 200 Studierende der WWU nutzten bereits die Chance, sich während ihres Studiums eigenverantwortlich für die individuelle Förderung von Schülern zu engagieren.

Schulen bekommen Entlastung

Gleichzeitig verhilft solche Verknüpfung von Theorie und Praxis den Schulen zu jener Entlastung, die sie dringend benötigen, um dem Anspruch auf individuelle Förderung tatsächlich gerecht werden zu können.