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Schüler von fünf Schulen inszenieren „Zwischen Sein und Schein“ am Paulinum mit Cactus Junge

Münster. „Zwischen Sein und Schein“ hieß der rote Faden der Szenen, die 42 Schüler der Geistschule, des Gymnasium Paulinum, der Waldschule Kinderhaus, des Anne-Frank-Berufskollegs und der Hauptschule am Bagno, Steinfurt auf die Bühne brachten. Die Premiere am Donnerstag in der Aula des Paulinum gelang.
 

Den Ausdruck überlassen die Laien-Schauspieler im Alter von zwölf bis etwa 20 Jahren nicht ihren Kostümen – da ist viel gearbeitet worden an Mimik, Gestik, Bewegung, auch am Sprechen. So gut, dass die Jogginghosen-Talkshow sich fast ganz auf diese Mittel stützen kann.

  Dramaturgische Tricks nutzen sie auch. Wenn einzelne aus der höfischen Gesellschaft sprechen, wirken die anderen wie abwesend, eingefroren.

Höfische Musik kommt neben etwas Rap zum Einsatz, dazu Marimba-Klänge live. Gerade für sie gab es kräftigen Applaus.

Einen Spannungsbogen zu halten, über die Unterbrechung durch die vielen anderen Stücke in anderthalb Stunden hinweg, das gelingt auch der Gruppe mit den prächtigen Müll-Kostümen. Was wird aus dem Mobbing-Opfer? Irgendwann spricht das zuvor stille Opfer, da hat schon einer aus der Mobber-Schar sein Verhalten in Frage gestellt. Ein glückliches Ende gibt es dennoch nicht.

Tag-Träumereien inszeniert die Gruppe mit dem Lehrer. Der Strenge ist eigentlich ein Teddy-Liebhaber, die Fantasie der Schüler bricht sich mitten in den Hausaufgaben laufend eine Bahn – hier ein Schlager-Star, dort „Dominik“, der mit Hilfe des Publikums den Löwen brüllen lässt und Held ist – „Dominik, Dominik!“. Eine weitere Gruppe zeigt im Selfie-Foto-Training, für was sie sich halten und wie gern gelästert und beleidigt wird.

Weil die Ressourcen der Schulformen so vielseitig sind, gab es in der Pause sogar Verpflegung – Logistik ganz aus Schülerhand, vom Anne-Frank-Berufskolleg.

Ein Jahr dauerte es, die Szenen vorzubereiten, am letzten Wochenende fügte das Team von Cactus Junges Theater sie zu einem Ganzen zusammen. Sie hätten aus „1000 Ideen der Schüler“ ausgewählt, meint in der Pause eine aus dem Team der Künstler, Theaterpädagogen und Lehrer. „Ein kleines Wunder, dass das klappt.“ Die Schüler hätten bei dem schulformübergreifenden Theater-Sonderprojekt im Rahmen des NRW Landesprogramms Kultur und Schule auch zusammenfinden können.

Zum Schluss kam der Premieren-Applaus nicht nur aus dem Publikum, auch auf der Bühne applaudierte jeder jedem.

{xtypo_warning}   Foto-Strecken zu 'Zwischen Schein und Sein' im Paulinum, 2014 {/xtypo_warning}

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