Münster-Wolbeck. Die Aktion „Wolbecker Schaufenster in A.k.t.ion“ startete am Samstagmorgen mit einer Radtour von Station zu Station.
Botschaft, Stil und Motiv sowie auch das Format sollten mit der Station harmonieren – kein einfaches Unterfangen für die 19 Künstler, auf dessen Gelingen und Wirkung man besonders achten kann. Etwa, wenn Persönlichkeiten mit ausgefallener Frisur und Physiognomie an einem der Haargestaltung gewidmeten Etablissement einen Platz gefunden haben oder Fernsucht befördert wird.
Manches erklärt sich von selbst und manches Ehepaar könnte am Schaufenster eines der im Prinzip geschlechtsunabhängigen Speisekreation gewidmeten Geschäfts so manche Ähnlichkeit mit der Art der eigenen Zweisamkeit entdecken.
Im Fenster einer Gaststätte dagegen hilft kein Text, aber der scharfe Blick auf die Oberflächen der Zweige – die Spuren feindseliger Besiedelung tragen. Ist da der Wald als Opfer des Menschen und als sein Zufluchtsort und Beschützer gemeint? Der metallische Draht, der Äste umwindet, ist nicht als Schmuck gedacht, zeigt sich im Gespräch mit der Künstlerin.
Einen Weg zu Informationen weist an jedem Schaufenster ein QR-Code. In die Irre verweisen mag da und dort ein kurioser Schriftzug oder Balken in den Kunstwerken – aber halt, es könnte sich um einen Schattenwurf halten, der mit den Tageszeiten die Werke unterschiedlich ausgestaltet. Die Sonne verhilft der Pigmentmalerei zu süffigen mediterranen Farben mit Strahlkraft, die Spiegelungen der Schaufenster projizieren Betrachter an einen Strand mit Palmen. Besucher gestalten mit, durch die Farbe ihrer Kleidung, das jeweilige Licht, durch Bewegen vor der Kunst. Die Aktion des Angelmodder Künstlertreffs und des Gewerbevereins Wolbeck läuft bis zum 25. Juli. Ein Faltblatt erschließt den Weg zu 39 Stationen und zu einem Gewinnspiel.
