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Saubere Analysen und Engagement bei Gründer-Präsentation von Kant-Schülern

Münster-Hiltrup. In der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums läuft noch eine Generalprobe, da treffen die Juroren ein. Am Freitagnachmittag präsentierten vier Schülergruppen der Jahrgangsstufe elf ihre Geschäftskonzepte, Frucht einer Kooperation der Schule mit der Unternehmensberatung Boston-Consulting-Group: Business@school.

Mehrfach ist Carolin Eistert von BCG nach Münster gekommen, während Sebastian Koch im Fach Sozialwissenschaft / Wirtschaft die weitere pädagogische Arbeit übernahm.

Geschäftsplan – Innovation für Diabetiker

Die vier der „Sugar.Case GmbH“ machen den Anfang.  Konkurrenz-Situation, Nachfrageentwicklung, Leistungserstellung, Werbung – alles wird Schritt für Schritt logisch behandelt und immer mit einem sauber gestalteten Slide unterlegt. Nur der mangelnde Kontrast auf der Leinwand erschwert mitunter den Durchblick beim neuartigen Produkt für Diabetiker. Projekt „Piada“ setzt bei Brautkleidern auf Preisführerschaft durch Produktion im Billiglohn-Land, kombiniert mit Vertrauen – das Manko noch billigerer Internet-Anbieter – und durch automatisches Maßnehmen. Damit das Traumkleid kein Traum bleibt. Und die Wünsche der erhofften Kundschaft? Beide Gründer-Gruppen lassen keinen Zweifel: Auch die haben sie sich angeschaut, mit Kunden gesprochen, Sorgen ermittelt und in ihrem Konzept aufgefangen.

Experten beraten Existenzgründer mit Kritik

Die Juroren äußern Lob und haben einiges an Fragen. Die Konzepte haben sie bekommen, aber erst direkt vor der Präsentation. Es sind Leute von vor Ort: Gerlind Griese aus der Ausbildungs-Abteilung von BASF, Cosima Hinz, Ex-Schülerin des Kant und fast fertige Wirtschaftsstudentin, Klaus Köbbing, Kaufmännischer Leiter der Oevermann Ingenieurbau GmbH und Elisabeth Remmersmann, Kundenberaterin Existenzgründung bei der Wirtschaftsförderung Münster GmbH. Wie war das mit dem Kostenplan? Woher kommen die Zahlen? Steht die Finanzierung? Sie steht, meint einer der Schüler und blendet binnen Sekunden die schriftliche Zusage einer Bank ein. Auch da sind die Schüler gewesen.
Was macht die Abteilung „Entwicklung“ einer Handelsgesellschaft? Wie steht es mit der Arbeitszeit in der Schüler-Firma? Das werde „stressig“, meint einer: „Für diesen Traum wollen wir kämpfen.“

Existenzgründer-Wettbewerb führt nach München

Ein gutes halbes Jahr Vorbereitung steckt hinter den Präsentationen der jeweils etwa vier Schüler. Durchaus auch mal am Wochenende, erinnert sich die BCG-Beraterin lobend. Die Sieger könnten es bis zum Finale nach München schaffen, wo sich die Besten aus 80 Schulen aus Europa und Singapur treffen. Am 18. Mai geht es zum Regionalentscheid in Essen.

Business@school trotz G8?

In der Jahrgangsstufe 11 lasse sich gut an die Unterrichtsinhalte anknüpfen, so Koch, die Schüler hätten keine Nachteile. Und wenn die Jahrgänge mit G8  kommen, wird es dann noch Raum für so etwas wie Business@school geben? „Wir gucken mal; ich bin optimistisch“, sagt Inge Strässer-Panny, Direktorin des Gymnasiums, die die Präsentationen ebenfalls verfolgte. Das Kant sei berufssorientiert, die Aktion „zukunftsträchtig“.

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