Russland, USA und Angelmodde: Heimatfreunde Angelmodde forschen

Zuletzt aktualisiert 19. Oktober 2020 (zuerst 10. Juli 2007).

Münster-Angelmodde (Andreas Hasenkamp). Während der Sommerferien wird bei den Heimatfreunden Angelmodde eifrig geforscht und gesucht. Um ein neu zu besetzendes Amt geht es und wie üblich um Angelmodder Geschichte. Aber diesmal erstreckt sich das Forschungsgebiet von Russland bis in die Vereinigten Staaten von Amerika und vielleicht ein wenig ins Weltall.

Halbjahresprogramm 2007 der Heimatfreunde Angelmodde

Ganz nebenbei stellten einige der Aktiven vom Vorstand der Heimatfreunde Angelmodde am Montagabend im in Sonne getauchten Gallitzin-Haus das Halbjahresprogramm für 2007 vor. Sehr zufrieden zeigt sich Georg Volbers, Vorsitzender der Heimatfreunde.  Man wolle ja schon länger über Dorfrand und Kirchturm hinaus Interessantes bieten, sagt er beim Vorstellen des Programms für die Presse.

Dreh- und Angelpunkt bleibt Amalia Fürstin von Gallitzin. Die russischen Schwiegereltern der Fürsten könnten zwei Drucke nach Stahlstichen zeigen, auf die Tono Dreßen auf einem Flohmarkt in Münster stieß und die er sofort für die Heimatfreunde sicherte. Die Namen der zwei Adligen legen nahe, dass es die Schwiegereltern sein könnten: „Darie Princesse Marechale de Galitzin, née Princesse de Gagarine. Dame d’bonneur de Sa Majesté Imperiale de toutes les Russies“ ist für die Dame vermerkt, “Alexandre Prince de Galitzin, Maréchal Général adjutant, Chambellan et chevalier de ses ordres” für ihn. Ob die Vermutung stimmt, werden die Heimatfreunde intensiv prüfen. Einige Informationen fanden sich bereits im „Brockhaus’ Conversations-Lexikon“ in der Ausgabe von 1984.

Demetrius Augustinus von Gallitzin – Seligsprechungs-Prozess läuft

Noch mehr zu Herzen geht vermutlich der am 11. März 2007 eingeleitete Seligsprechungs-Prozess für den Sohn der Fürstin, Demetrius Augustinus von Gallitzin. Der war in 1792 vom Werse-Ufer in die USA emigriert und galt dort später als Apostel der Alleghenies, einem Gebirgszug der Appalachen im Nordosten der USA. Dort wurde auch der Seligsprechungs-Prozess angestoßen. Ein solcher Prozess kann Jahrzehnt dauern oder recht schnell zu einem Ergebnis kommen. Anzeichen für eine schnelle Entscheidung glauben einige Heimatfreunde erkannt zu haben. Am 10. Oktober berichtet Elisabeth Lammers über ihn als „Ein Fürstensohn als Missionar in Nordamerika“.

Vorher läuft noch bis zum 4. August die Ausstellung „Kunststückchen“ mit Arbeiten aus den Malkursen von Eva Neumann, die Einblick in verschiedene Maltechniken bietet.

Am 25. September bietet der Angelmodder Jürgen Stockel einen Bildvortrag „Faszination Weltall“. Vielleicht klärt Stockel auch, ob es eine Verwandtschaft der genannten Prinzessin Darie mit dem ersten Mann im All gibt, mit Juri Gagarin. Der soll allerdings diese ehrenvolle Aufgabe vom Politbüro erhalten haben, weil er eine lupenrein proletarische Herkunft vorweisen konnte.

„50 Jahre Förderation für karnevalistisches Getue“ – Ausstellung

Ganz irdischen Freuden und Ehren widmet sich eine Ausstellung ab dem 11.11. um 11.11 Uhr: Die Provinzler Angelmodde präsentieren „50 Jahre Förderation für karnevalistisches Getue“. Nicht nur die Zahl der Orden und Plakate soll eindrucksvoll sein, sondern auch, wie Ada Mädel betonte, deren individuelle Gestaltung. Sie stammen von Angelmodder Künstlern wie Günter Schmitz, Hubert Janning und Peter Junglas.

Ein Thema wird die Neubesetzung des Amtes der Geschäftsführerin sein. Denn Dr. Ute Ewering steht „ab sofort“ nicht mehr zu Verfügung, sagte Georg Volbers, Vorsitzender der Heimatfreunde. Die Tätigkeit als Vorsitzende des Stadtheimatbunds lasse ihr nicht genug Zeit.

Involviert sind die Heimatfreunde auch in den diesjährigen Tag des Denkmals, der unter dem Motto steht: „Orte der Sammlung und Versammlung“. Was liege da näher, so Kajo Plaßmann, als die 800 Jahre alte Kirche von St. Agatha.