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Reuter-Trio spielt Modernes und münsterische Erstaufführung in St. Nikolaus

Münster-Wolbeck. Wer gern Harfenklänge hört, dazu eine füllende Querflöte und Orgel, gern etwas Seltenes und Originelles, der war am Sonntagnachmittag gut aufgehoben in der Kirche St. Nikolaus.

Dort konzertierten Tirza Seifert-Reuter, Harfe, Martina Pahl, Querflöte, und Stefan Reuter, Orgel mit Werken von Telemann, Boccherini, Liszt, Alain und Reuter. Schon Georg Friedrich Telemanns Konzert a-moll wird selten aufgeführt, Luigi Boccherinis Sonate in C, hier von Querflöte und Harfe gespielt, ist durch des Komponisten Wirken am spanischen Hof nicht so vertraut. Seifert-Reuter und Pahl spielten diese Stück vor dem Altar-Raum, so dass die Zuhörer einmal den Klang auch mit den Augen verfolgen konnten. Den Mittelteil bestritt Franz Liszts Vertonung des 23. Psalms. Das ist nicht nur ein sehr stark religiöses und impressionistisches Werk. Es weise „sehr schön und sehr innig“, wie Reuter sagte, „klanglich in die Zukunft“, nämlich die des nächsten Komponisten. Die kurze, aber schaffensreiche von Jehan Alain, der 1940 der in Frankreich einmarschierenden Wehrmacht zum Opfer fiel. Von ihm spielten Querflöte und Harfe aus den „Trois mouvements“  1 und  3. 

An den Schluss des mit etwa 100 Gästen gut besuchten Konzerts hatte das Trio die münsterische Erstaufführung einer Komposition von Stefan Reuter gesetzt: die „Sonata da Bossa Nova“, zuvor schon in Lübeck erklungen. Reuter selbst lud dazu ein, darin Elemente von Dariuz Milhaud und George Messiaen zu entdecken. Was da durch Harfe, Orgel und Querflöte von der Empore erklang, war mit seltsamen Lauten angereichert. Einen Teil war vokal erzeugt, mit einem Schmatzen mit dunklem Vokal. Flute Boxing nennt sich das, erläuterte Pahl. Ein Ratschen entstand durch das Bearbeiten einer Harfen-Saite durch ein Stück Plastik. Reuter gab seine Sonata gern als Zugabe.
Thorsten Schwarte, Kantor von St. Nikolaus, überreichte dem Trio Rosen. Unter viel Applaus.

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