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Reaktivierung der WLE-Strecke Sendenhorst-Münster auf 2025 verschoben

Sonderfahrt der WLE von Sendenhorst nach Münster über Wolbeck. Fotos: A. Hasenkamp.

Sonderfahrt der WLE von Sendenhorst nach Münster über Wolbeck. Fotos: A. Hasenkamp.

Die Wiederbelebung der WLE-Strecke von Sendenhorst über Albersloh bis Münster verzögert sich. Darüber informierte am Freitag der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe. Ende 2025 sollte die Strecke, die als wichtiger Bestandteil der Münsterland-S-Bahn gesehen wird, das ÖPNV-Angebot deutlich verbessern. Jetzt wird sie voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2026 in Betrieb genommen.

Zusätzlicher Planungsaufwand sei dafür verantwortlich, hieß es. Als Grund für die Verzögerung führt der Zweckverband die „aufwendigen Planungen“ ins Feld –  etwa für den perspektivischen Einsatz von lokal emissionsfreien, akkubetriebenen Zügen. Auch der Mehraufwand durch die alte Technik der Leit- und Sicherungsanlagen und die herausfordernde Neutrassierung des Knotens Münster durch die neue Abstellanlage werden als Auslöser für die Verspätung angeführt. Der angeblich zusätzliche Planungsaufwand könne aufgrund der ohnehin knappen Planungskapazitäten bei der Deutschen Bahn und den beteiligten Ingenieurbüros nicht mehr kompensiert werden, heißt es weiter.

Die 21 Kilometer lange WLE-Strecke zwischen den beiden Orten Sendenhorst und Münster soll für den Personennahverkehr genutzt werden. Die WLE-Strecke zwischen Münster und Sendenhorst gilt als ein wichtiger Bestandteil der geplanten Münsterland-S-Bahn. 

Die WLE-Strecke in Münster soll die ÖPNV-Anbindung vom Südosten aus ins Zentrum deutlich verbessern. Der zuletzt nur für den Güterverkehr genutzte Schienenstrang führt von Sendenhorst über Wolbeck, Angelmodde und Gremmendorf zum Hauptbahnhof Münster. Auf dem Weg dorthin muss die Stadt noch fünf Haltepunkte in Münster bauen. Dafür hat sie nun infolge der Verzögerung mehr Zeit.

Kommunen zeigen Unverständnis

Die WLE sei ein zentraler Baustein der besseren ÖPNV-Verbindung zwischen Münsterland und Stadt Münster, so eine Stellungnahme der Kommunen.

Der Landrat des Kreises Warendorf, Olaf Gericke, äußerte „großes Unverständnis“ für die Verzögerung. „Die erneute Verzögerung trifft bei uns auf großes Unverständnis. Sowohl für die Kommunen im Kreis Warendorf als auch die Stadt Münster hat die WLE-Reaktivierung eine verkehrlich ausgesprochen hohe Bedeutung.“ Katrin Reuscher, Bürgermeisterin von Sendenhorst, unterstrich die Möglichkeiten der WLE-Strecke. Die WLE biete ein großes Potenzial, täglich mit dem Auto fahrende Menschen für die Bahn zu gewinnen. Sie biete damit einen Mehrwert für das Klima sowie für die Stadträume mit heute stark belasteten Straßen. Es gelte, das Projekt schnellstmöglich umzusetzen.

Ebenfalls unzufrieden zeigt sich Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe. Lewe will sich mit der Verzögerung nicht zufriedengeben: „Die Kommunen halten die vereinbarten Zeitpläne ein. Das fordern wir auch von allen anderen Partnern“, sagte er laut WN.

BT-Abgeordneter Rehbaum macht Deutsche Bahn verantwortlich

Aus der Politik kommen erste Reaktionen darauf: Er sei richtig sauer, sagt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum. Er macht die Deutsche Bahn für die Verzögerung verantwortlich. Sie habe   offensichtlich ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

„Die WLE, der NWL, der Kreis Warendorf, Münster und Sendenhorst tun, was sie können, damit die WLE pünktlich kommt – aber die DB steht auf der Bremse“, so Rehbaum.

Er sieht die Reaktivierung der WLE als ein Herzensprojekt. Die Region brauche diese Verbindung dringend, um Münster besser mit dem Umland zu verknüpfen.

Zwölf Regionalbahn-Linien fahren den Hauptbahnhof Münster an.
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