Raum prägt Menschen: Künstler Norbert Rumpke gewährt einmaligen Einblick in sein Wolbecker Atelie

QuadermenschenMünster-Wolbeck. Seine den Münsteranern bekannteste Figur steht vor der Halle Münsterland: Die Skulptur „Flieger“ von Norbert Rumpke, eine Figur aus Edelstahl, die sich dem Himmel entgegenstreckt. Sein Atelier steht seit 1984 in Wolbeck. Die Abkürzung „N.L.R.“ enthält seinen zweiten Vornamen und macht die Signatur unverwechselbar. Hinter dem kurzen „N.R.“ hatten manche „Nummer“ vermutet.

Gerade hat er drei Wettbewerbs-Beiträge hinter sich gebracht und will neue Kraft schöpfen. Auch für die kleine Ausstellung in der AWO in der Hofstraße wollen passende Werke ausgewählt sein. Und das will er sich genau überlegen.

Seine Ausstellungen führten ihn in die Galerie der Stadt Bocholt, ins Burgkloster-Museum in Lübeck, eine Stelen-Edition nach Hamburg. Auch in Osnabrück und Köln, Detmold und Senden und den Niederlanden waren seine Werke zu sehen. Ein Pferde-Objekt steht in Drensteinfurt. In Münster stellte er in der Hawerkamp-Halle und in der Galerie Steinrötter aus. Und natürlich den „Flieger“ am Albersloher Weg. Der ist auch in Wolbeck im Atelier zu sehen. In mehren kleineren Formaten, denn das Original misst drei mal vier Meter. Von etlichen Objekten stehen im Atelier Miniaturen. Ein Aspekt dabei ist, die Werke auch für kleinere Geldbeutel erschwinglich zu machen.
Jede ist anders, betont er. Das liegt auch an der Herstellungstechnik, die schon manche Gießerei an ihre Grenzen geführt hat. Feine Oberflächen und eng zusammenlaufende Konturen schaffen Probleme beim Gießen. Rumpke selbst hat für seine künstlerischen Zwecke eine eigene Legierung entwickelt.
Bekannt wurde er vor allem durch die „Quadermenschen“ 1981 schon während des Studiums. Menschliche Torsi mit ihren eleganten Rundungen gehen darin über in kantige, rechteckige Architekturen, die an Hochhäuser erinnern. Ein Stoff für das Nachdenken darüber, was Räume mit Menschen machen.

Norbert RumpkeAuf die erfolgreichen „Quadermenschen“ hat er sich nie festlegen lassen. Neben ihnen steht als neuere Werkgruppe ein sportliches Motiv, vom Volleyball inspiriert: Nicht nur Sportler werden die „Sehnsucht nach dem Ballkontakt“ spüren. Außerdem gibt es im Atelier Gemaltes zu entdecken: Die „Wortbilder“  bestehen aus Code-Zeichen, die der Keil- und Braille-Schrift sowie Morsezeichen entnommen sind. Erfahrungen eines Künstlerlebens mit vielen Umzügen sind Teil seines Hintergrundes. Allein 25-mal sei er bis zu seinem 25. Lebensjahr umgezogen, lässt Rumpke einfließen. In Wolbeck hat er auch schon zwei Wohnsitze gehabt, einer davon war der Frohnhof am Rande des Tiergartens mit seiner engen Verbindung zur Natur und zu den Pferden. Ob man eine Kunsthochschule besucht haben muss, um Künstler zu sein – diese Frage hat ihn beschäftigt. Er neigt eher zum Nein. 1954 in Meppen im Emsland geboren, machte er 1973 den Gesellenbrief der Glasmalerei in Münster. Dort lernte er das Handwerk vom Inhaber, einem Meister dieser Kunst. Die hat ihn sichtlich beeindruckt. 1978 nahm er das Studium an der ehemaligen Werkkunstschule-Münster auf und war von 1979 bis 1981 wissenschaftliche Hilfskraft an der Fachhochschule Münster. Das Diplom in Objektdesign erwarb er bei Professor Jörg Heydemann. Seit 1984  arbeitet er im eigenen Atelier in Münster und übt eine freie Tätigkeit als Maler und Bildhauer aus. Rumpke ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler

{xtypo_info} Einige Werke stellt Norbert Ludger Rumpke ab dem 25. Oktober bis Ende November in den Räumen der AWO in der Hofstraße aus.{/xtypo_info}