Projekte, Medien und Materialien zur Kindersicherheit im Internet

Eine aktuelle Übersicht über Angebote zur Kinderunfallprävention ist ab sofort im Netz verfügbar. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) stellen die Ergebnisse einer bundesweiten Datenerhebung vor. Auch Wolbecker kennen die Sorge um Kinder, nicht zuletzt im Verkehr.

Bonn. – Wer Medien, Projekte und Maßnahmen für die Kindernfallprävention in Deutschland sucht, erhält jetzt alle wichtigen Informationen auf einem Blick. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat auf ihrer Webseite www.bzga.de/kindersicherheiteine aktualisierte Datenbank mit über 200 Anbietern und circa 600 Angeboten freigeschaltet, die das Ergebnis einer aktuellen bundesweiten Analyse sind. 'Die Datenbank gibt einen Überblick darüber, wer in der Kinderunfallprävention arbeitet und welche Angebote für welche Zielgruppen vorhanden sind', so Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Kinderunfälle, Bahnanlagen, Leihbörse

So hat zum Beispiel die Arbeiterwohlfahrt in Berlin-Friedrichshain das Merkblatt 'Kinderunfälle sind keine Zufälle' in acht Sprachen übersetzt. Die Bundespolizeidirektion in Koblenz kümmert sich um die Unfälle auf Bahnanlagen und hat hier ein Aktionsprogramm zum Thema 'Bahnanlagen sind kein Spielplatz' entwickelt. Der Recklinghäuser Arbeitskreis 'Sicher groß werden' hat die Idee einer Leihbörse für Kindersicherheitsartikel ins Leben gerufen. Ein Angebot, das sich besonders an sozial Benachteiligte wendet.

Anstöße für neue Aktionen und neue Kooperationen

'Unser Ziel ist es, mit der Datenbank das breite Spektrum der Kinderunfallprävention in Deutschland transparenter zu machen. Dadurch möchten wir auch Anstöße für neue Aktionen und neue Kooperationen geben. Denn der Handlungsbedarf ist groß: immer noch verletzt sich mindestens alle 18 Sekunden ein Kind so schwer, dass es ärztlich behandelt werden muss. Ein Großteil der Unfälle passiert im Haus- und Freizeitbereich, wo es bisher erst wenige Angebote gibt', erläutert Dr. Pott.

Ob Behörde, Fachverband, Verein oder Unternehmen – alle in der Datenbank Erfassten machen sich stark für die Sicherheit von Kindern. Sie kommen überwiegend aus den Bereichen Gesundheitsförderung, Unfallversicherungen, Polizei, Rettungsdienste, Krankenkassen, Sicherheitstechnik, Öffentlicher Gesundheitsdienst und Bildung. Eltern, Fachleute, Erzieherinnen und Erzieher, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Journalistinnen und Journalisten sowie weitere Interessierte können je nach Interessenlage individuell in der Datenbank recherchieren. Spezifische Suchkriterien erlauben u. a. die Auswahl von Angeboten nach Unfallarten, Zielgruppen, Angebotsarten und Regionen.

Weniger Unfälle mit Todesfolge dank Prävention

'Was Prävention alles erreichen kann, zeigen die gesunkenen Zahlen von Unfällen mit Todesfolge', sagt Dr. Stefanie Märzheuser, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft ‚Mehr Sicherheit für Kinder e.V.' in Bonn. Obwohl Unfälle immer noch die häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen seien, sei die Zahl der tödlichen Unfälle in Deutschland zwischen den Jahren 1991 bis 2003 mehr als halbiert worden (von 1197 auf 475). 'In den letzten Jahren ist aber auch die Zahl derer, die sich für die Verhütung von Kinderunfällen einsetzen, ebenso deutlich gestiegen. Wir freuen uns, dass wir deren erfolgreiche Arbeit über das Internet bekannt machen können', so Märzheuser.

Internet-Datenbank zur Kinderunfallprävention

 
Die Internet-Datenbank zur Kinderunfallprävention ist Teil der Gesamtstrategie der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.. Ihr Schwerpunkt ist es, diejenigen Partner zusammenzubringen, die sich für Unfallschutz bei Kindern engagieren wollen. Auch werden neue Maßnahmen zur Verhütung von Kinderunfällen in Heim und Freizeit angestoßen und Aufklärungsarbeit über Kinderunfälle geleistet. 'Von den jährlich 1,8 Millionen Kinderunfällen in Deutschland könnten etwa 1 Mio. vermieden werden, wenn Eltern und Betreuerinnen und Betreuer Risiken erkannt, die Bewegungssicherheit ihrer Kinder gefördert oder Hersteller ihre Produkte kindersicherer gemacht hätten', sagt Märzheuser.