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Prächtiger Wolbecker Sonntag

Münster-Wolbeck. Mancher blieb für das ganze Programm des „Westfälischen Sonntags“ – das spricht für einen interessanten Ablauf der Veranstaltung, die der Heimatverein Wolbeck, die KG ZiBoMo und der eigenständige Club der Alten Räuber auf die Beine gestellt hatten.

Das Spannendste, Einmalige kam dann zum Schluss im weißen Festzelt vor der Gaststätte Sültemeyer. Den Anfang machten die Blechbläser der Bläservereinigung Albachten, energisch geleitet von Philipp Watts. Da gab es den River Kwai-Marsch – und etwas zum Mitsingen für das ganze volle Zelt, ein Wolbeck-Lied, abgewandelt vom Heimatvereins-Vorsitzenden Josef Leifert frei nach dem Münster-Lied: „Wolbeck wunderschönes Städtchen, Kleinod Du im Münsterland …“.

„Lassen Sie am 30. Mai die Küche kalt“, hatte der Heimatverein appelliert und Sültemeyer servierte Westfälisches, auch Stippmilch mit Erdbeeren, Schmorbraten und Münsterlander Töttchen: Was allerdings schon mehr Wolbecker Art ist als westfälisch, denn im Wigbold, dessen 700. Jubiläum den Anlass auch für diese Feier gab, ist der nach eigenen Angaben letzte Hersteller von Töttchen daheim.
Für die ZiBoMo trat dann die Tanzgruppe Blau-Gelb an und tanzte die Nummer „Nachts, wenn alles schläft", die in der Session mit ihren prächtigen Kostümen, viel Dynamik und einer spannenden Dramaturgie begeistert hatte. Die Tänzerinnen waren auch hier in Form, aber im hellen Zelt fehlte dann das clevere, stimmungsvolle Drama der Licht-Effekte.
„Das Kuchenbuffett ist eröffnet!“, das ließ Leifert wohlweislich vor dem Eintreffen der Räuberschar durch das Zelt schallen. Dazwischen gab es mehrfach den Spielstand vom Fußball, denn Wolbecks 1. Mannschaft kämpfte um ihren Platz in der  Landesliga.
Dann rückten die Räuber an, mit der Feld- und Wiesenkapelle unüberhörbar, mit Filzhüten und Trommeln, Blas-Instrumenten und Standarten. Eigentlich war da die Bühne schon voll – aber die Räuber hatten etwas vor. Ein Stimmungs-Bonbon vorweg verdeutlichte den musikalischen Anspruch der Kapelle: Man soll die Melodie erkennen. Hier bot eine Räuberin die einer gewissen „Lena“.
Dann bat Räuberhauptman Rainer Schulz zuerst ehemalige Hippenmajore vor die Bühne, von  Konny Förster aus den Siebzigern über Lutti I. Schwegmann, Charly I. Rose und Martin I. Sültemeyer bis zum aktuellen Hippenmajor Andreas I. Schwegmann und zum designierten Wilbert Brodrecht. In der Stärke einer  Fußballmannschaft füllten  die Hippenmajore mit ihren gelben Hüten die Kante der Bühne. Zweiter Akt: Die Jugendhippenmajore, vier an der Zahl, und obendrauf der designierte, Antonius Hülck. Und dazu die Räuber-Kapelle, für die Andreas I. den Takt-Stock schwang. So viel Wolbecker Karnevals-Aktive aus so vielen Generationen auf so wenig Raum hat Westfalen wohl noch nie zuvor gesehen.
Wie heißt es im Wolbeck-Lied? „Und der Glanz wird niemals rosten, weil sie uns als Bürger hat.“

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