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Pastoralplan für Münster-Südost sieht bis 2012 nur eine Pfarrkirche vor

Münster-Wolbeck. Bis Ende 2012 wird es nur noch eine katholische Pfarrgemeinde in Münsters Südosten geben. Dann gibt es eine Pfarrkirche und drei Filialkirchen. Darüber informierte Weihbischof Franz-Josef Overbeck am Donnerstagabend, 18.06.20009, die Gemeindevertreter der vier Pfarreien St. Agatha, St. Ida, St. Bernhard und St. Nikolaus.Es entfällt der Zwischenschritt, zunächst nur die beiden Angelmodder Gemeinden St. Agatha und St. Bernhard zu fusionieren. Zu diesem Schritt hatte sich Overbeck in den letzten Tagen entschlossen. Nach einem Vorgespräch mit den Pfarrern in der Vorwoche waren am Donnerstag auch Vertreter von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand sowie die Pastoralreferenten ins Pfarrheim von St. Nikolaus eingeladen worden.
Es habe keine "Anti-Stimmung" gegeben, schilderte Overbeck seinen Eindruck von der Sitzung, sondern "Nachdenklichkeit". "Das Gespräch war nicht kontrovers." Eine Teilnehmerin der Sitzung sagte nachher: "Dass das kommen würde, wussten wir ja alle." Und ein jüngerer Teilnehmer: "Das kann auch gut gelingen, dafür gibt es viele Beispiele."
Die Vierfach-Fusion in Münsters Südosten ist eine der größeren in Münster. "Die sozialen Strukturen hier sind sehr unterschiedlich", sagte Overbeck, eine homogene Pfarrei könne es nicht geben.
Viele Einzelfragen sind offen, was etwa die Pfarrhäuser und Pfarrheime betrifft. Beim Personal ist es etwa denkbar, so Overbeck, nachher zwei Priester und zwei Pastoralreferenten zu haben.
"Die Gestalt der Kirche wird sich dadurch ändern", machte Overbeck den Umfang der Veränderungen deutlich. Das Niveau an Personal sei in Münster im Bistums-Durchschnitt ungewöhnlich hoch, sagte Overbeck, und schöpft dabei aus eigenen Erfahrungen im Ruhrgebiet. "Da müssen die Menschen in Münster sich umgewöhnen."
Hintergrund des Pastoralplans ist die sinkende Zahl der praktizierenden Katholiken. Das zähle auch mehr als die Zahl der Registrierten. Es gebe viele "Sympathisanten, die an dem einen oder anderen Punkt etwas von der Kirche wollen. Sie sind auch alle eingeladen", betonte Overbeck. Das sei jedoch keine ausreichende Basis. "Die als Christen lebenden Menschen werden nicht mehr, sondern weniger."

Die Bedeutung des Sonntags werde wachsen, wie es auch in den USA zu beobachten sei. Hintergrund seien gesellschaftliche Veränderungen auch in der Erwerbsarbeit.

Zur Zusammenarbeit der Gemeinden sagte Overbeck, trotz der Pfarreiengemeinschaft Münster-Südost sei "das meiste noch nicht auf den Weg gebracht."
Beim Ausarbeiten der Vorschläge sind die Gemeindevertreter maßgeblich beteiligt. Dazu dient der Rahmen von zwei übergemeindlichen "Strukturgruppen", die Vorschläge zu Immobilien und Finanzen sowie für die Seelsorge erarbeiten sollen. Auch auf eine Pfarrkirche muss man sich verständigen. Beide Gruppen sollen erst nach den Neuwahlen von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat gebildet werden. Die Wahlen finden am 7. und 8. November statt. Das letzte Wort habe der Bischof, erläuterte Overbeck. "Die Gemeinden sollen sich die drei Jahre Zeit nehmen", so Overbeck.
Es komme nun darauf auf, so Overbeck, "wie wir in der neuen Wirklichkeit Christentum leben". Die Änderungen bedeuteten die "Chance, auf Dauer das Christentum durch die Kirche präsent zu machen und dadurch das Evangelium."

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Fusion bis 2012: Mit den Gemeindevertretern der vier Pfarreien aus Münsters Südosten sprach am Donnerstag Weihbischof Franz-Josef Overbeck.

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