Paragraph und Räuberkopf

Münster-Wolbeck. Da ist doch was anders auf dem Vordach der Hippenmajors-Residenz Sültemeyer?

Am Freitag brachten Wilbert I. und seine Adjutanten nicht nur seinen Orden dort an, sondern auch den des Jugendhippenmajors Antonius I. Er wolle damit besonders die Jugend ansprechen, erklärte der frischgebackene Hippenmajor. Das fand Antonius „eigentlich ziemlich cool“. Das Anbringen war dann etwas schwieriger als sonst, was die Zuschauer zu allerhand Betrachtungen über paragraphen- und räubergerechtes Aufhängen veranlasste. Die Hippenmajors-Gattin Elisabeth drohte schon eine Übernahme dieser Aufgabe durch die Frauen an. Wilbert I. blieb gelassen, hatte er doch zuvor noch ausgerechnet, dass die Session 2011 mit 119 Tagen die längste dieses Jahrhunderts sein wird.
Erstellt hat die Orden der Hippenmajor mit Dieter Karrengarn und insbesondere Robert Hülck. Der hatte flugs eine Fülle von Varianten erstellt, die alle das zentrale Motiv von Wilbert I. prägt – ein Paragraph: „Ich bin doch Beamter“, erklärte er, der im Sozialamt der Stadt Münster arbeitet. Und er schwärmte mit seiner Frau Elisabeth von der Qual der Wahl unter vielen schönen Varianten. Zum Hauptmotiv gesellen sich das Wolbecker Wappen, die Farben der Stadt Münster und ein Ziegenbocks-Kopf. Antonius I. lässt einen Ziegenbock die Pauke schlagen – die spielt er im Spielmannszug. Über den Giebel des Drostenhofes lugt ein Räuberkopf, so erinnert er an seine Aufnahme als Jungräuber bei der Karnevals-Gruppe „Die Alten Räuber“ im Februar 2009.