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Orlando, keine Biographie: Grenzen Überschreitendes vom Theaterlabor inszeniert

Theaterlabor im Kulturbahnhof zeigt Orlando von Virginia Woolf als Szenische Lesung mit Saxophon

Münster-Hiltrup (agh). Sie bekam Schwierigkeiten, weil man annahm, sie sei tot, verheiratet und ein Mann. Die Biografie des „Orlando“, der erst ein Mann ist und dann eine Frau, alles in mehreren Jahrhunderten, war 1928 schnell populär und ist die bis heute populärste Novelle der Autorin Virginia Woolf. Vom englischen Adel ins Whitehall von Elisabeth I, nach enttäuschter Liebe von Konstantinopel, wo die Türken sich gegen den Sultan erhoben haben, nach siebentägigem Schlaf als Frau wieder nach England: Woolf bringt in Orlando vieles an gesellschaftlichen Verhältnissen ganz nah an einem Menschen und seinen Optionen im Leben ins Spiel, mit erhellenden Kontrasten im Sehen und Gesehen-Werden, im Dürfen von Mann oder Frau. Die „Biografie“ spielt dabei mit mehr als einer Grenzüberschreitung, durch diverse Milieus und eine mysteriöse Geschlechts-Metamorphose über Verkleidung, Ironie und Zeit-Dehnung, immerhin 350 Jahre. Mario Vargas-Llosa zählt Woolfs Orlando zur höchsten Spitze der Literatur, Seit an Seit mit Joyce und Proust.
Unkonventionell war auch die Inszenierung durch das Theaterlabor am Freitag im Kulturbahnhof Hiltrup. Sein Leiter Dr. Enrico Otto, der das Manuskript radikal gekürzt hat, führte in die prädestinierende Vita der Woolf ein. Den ersten, männlichen Orlando las und spielte Stefan Goronzi, die zweite Orlando, stärker schauspielernd, Kira Koldehoff aus Düsseldorf, früher, zu Studienzeiten, schon bei Otto im Theaterlabor der Universität an der Scharnhorststraße. Was an Sprüngen in Gemüt und Zeitumbrüchen geschah, kleidete eine Saxophonistin in kurze Improvisationen, die Saxophonistin Margarita Cherenkova. Zusammen machte es die kuriose und kritische „Biografie“ zu einem mit Spannung zu verfolgenden Ritt über Grenzen des Erwartbaren.
Gut dargestellt habe es das Ensemble, so mehrere Zuschauer, darunter auch treue Besucherinnen aus den Zeiten an der Universität. Gekommen waren an diesem sonnigen Abend zehn Gäste.

Ein Beitrag zum Artikel über die Inszenierung von „Orlando“ von chatGPT, es sollte ein Teaser sein

Inszenierung von Virginia Woolfs Meisterwerk „Orlando“ begeistert im Kulturbahnhof Hiltrup: Eine fesselnde Reise über Jahrhunderte, Geschlechtergrenzen und gesellschaftliche Konventionen. Das mutige Theaterlabor präsentiert eine außergewöhnliche Darbietung, die das Publikum in Münster-Hiltrup in ihren Bann zieht. Mit starken schauspielerischen Leistungen und improvisierter Saxophon-Begleitung entsteht ein spannender Ritt über die Grenzen des Erwartbaren, gelobt von begeisterten Zuschauern.

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