Münster-Wolbeck. Faszinierend ist, die Musik entstehen zu sehen. Das erlauben die meisten Konzerte, vom Streichquartett bis – mit höheren Anforderungen an die Sitzposition – zum Klavierkonzert. Leer geht aus, wer der Königin der Instrumente lauscht, der Orgel. Doch in St. Nikolaus konnten am Sonntagabend die Hörer alles bis auf die Fuß-Arbeit sehen, nämlich über eine Video-Leinwand.
Der Organist Thomas Schmitz, 1971 in Köln geboren, ist seit Februar 2003 Domorganist am St. Paulus Dom zu Münster und lehrt im Rahmen der Diözesan-Kirchenmusiker-Ausbildung.
Aus Frankreich gab Schmitz zunächst Eugène Gigouts großen dialogischen Chor. Bach hatte mit der Toccata e-Moll BWV 830 und der Trio-Sonate Nr. 1 Es-Dur BWV 525 großen Anteil am Konzert.
Vergleichsweise klein ist die Wolbecker Orgel: Schmitz schien sie zu schätzen, er schöpfte ihre Möglichkeiten virtuos aus. In seine das Konzert beschließende Improvisation floss auch ein Marienlied ein.