Ordnungsamt Münster und Gastronomen vereinbaren gemeinsame Streifengänge in den Nachtstunden

Münster. Die Gastronomen in Münsters Innenstadt und das Ordnungsamt haben in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Westfalen (DEHOGA) das Konzept "12 plus" entwickelt. Es sieht für den Service- und Ordnungsdienst (SOS) des Ordnungsamtes von Anfang April bis Ende September zwölf gemeinsame Streifengänge mit dem privaten Sicherheitsdienst der Gastronomen vor.
Vor allem auf den beliebten Ausgehmeilen im Kuhviertel, am Alten Fischmarkt und an der Hörsterstraße sollen die Streifen in den Nachtstunden für mehr Ruhe und Sicherheit sorgen. "Das neue Konzept gewährleistet bedarfsgerechte Kontrollen und bringt eine deutliche Akzentverschiebung im Einsatzplan des Service- und Ordnungsdienstes mit sich", berichtet Ordnungsamtsleiter Martin Schulze-Werner. "Damit reizen wir unsere Präsenzmöglichkeiten in der Innenstadt zugunsten der Gastronomie und der Anwohnerinnen und Anwohner aus."

Die Gastronomen werden in den nächsten Monaten weitere private Streifen organisieren. Außerdem haben sie mit den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWM) vereinbart, dass zunächst für eine Probezeit von drei Monaten die Kehrtage auf den Ausgehmeilen auf Donnerstag, Samstag und Sonntag verlegt werden. So wird sichergestellt, dass nach den Abenden, an denen in der Stadt besonders viel los ist, die Straßen direkt wieder gesäubert werden. Unabhängig davon haben die Gastronomen auch einen privaten Reinigungsdienst beauftragt. Außerdem setzen sie die Informationskampagne für ihre Gäste fort.

Die gemischten Doppelstreifen machen sich ab April zwischen 22 Uhr und 2 Uhr auf den Weg. Die genauen Termine legt die Einsatzleitung des SOS in enger Absprache mit den Gastronomen fest. Dabei können die Organisatoren auf die – durchweg positiven – Erfahrungen zurückgreifen, die sie im letzten Jahr bereits gesammelt haben. 2010 schickten Ordnungsamt und Gastronomen erstmals gemeinsame Streifen auf die Ausgehmeilen, um die zum Teil erheblichen nächtlichen Störungen einzudämmen, die überwiegend von alkoholisierten jungen Menschen ausgingen. In den Nächten, in denen die gemeinsamen Streifen im Einsatz waren, konnten aus einer Streife zwei Streifen gemacht werden. Dieses Modell wurde durchweg positiv bewertet.

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Zusätzlich werden in diesem Jahr von April bis September zwei ausschließlich mit Mitarbeitern des Ordnungsamtes besetzte Doppelstreifen bis zu zwölf Einsätze in der nächtlichen Innenstadt übernehmen. Die Streifen werden bei Bedarf (Wetter, Semesterferien etc.) flexibel eingesetzt. Dadurch ist gewährleistet, dass in den Sommermonaten jede Woche ein Streifengang in den sensiblen Bereichen auf dem Programm steht. "Da kein zusätzliches Personal zum Einsatz kommt, müssen wir im Gegenzug die Kontrollen bei Lärmbeschwerden und die Spielplatzkontrollen zurückfahren", erläutert Martin Schulze-Werner.

Der Service- und Ordnungsdienst des städtischen Ordnungsamtes verfügt insgesamt über 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im gesamten Stadtgebiet als Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Gäste der Stadt unterwegs sind. Das Kürzel SOS steht für die drei Aufgabenbereiche Service, Ordnung, Sicherheit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind werktags bis 22.30 Uhr und an den Wochenenden sogar bis 2 Uhr auf Streife. Telefonisch erreichbar ist der SOS von 7 bis 22 Uhr über die Hotline 4 92-32 99. Pro Jahr absolvieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt rund 35 000 Einsätze.