Münster-Wolbeck.- Wann es losging mit der Ökumene in Wolbeck, diese Frage bringt die fünf zum Pressegespräch erschienenen Mitglieder des Ökumeneausschusses ins Grübeln. Es muss wohl Anfang der 70er Jahre gewesen sein, meint Marita Nover vom Presbyterium der Christuskirche schließlich, und keiner widerspricht.
Auf dieser langen Tradition aufbauend soll 2008 eine Ökumene-Vereinbarung das Zusammenwirken der evangelischen Christusgemeinde mit der Gemeinde St. Nikolaus stärken. Im Frühjahr oder Sommer sei die Unterzeichnung zu erwarten, sagten die Verantwortlichen des Ökumeneausschusses am Mittwoch in einem Pressegespräch. Seit Mitte 2006 arbeiten etwa zehn Christen aktiv im Ökumeneausschuss an der Vereinbarung. Geleitet wird der Ausschuss von Marita Nover und Ulrike Pölling. Viel müsse nicht mehr geändert werden an dem etwa 5-seitigen Papier; es gehe um den „Feinschliff“, so Pastoralreferent Richard Schu-Schätter. „Wir haben lange genug daran gebastelt.“ Aber sie wollen den zukünftigen neuen Pfarrer von St. Nikolaus noch mit ins Boot nehmen. Über den Vorschlag wird dann im Pfarrgemeinderat und im Presbyterium entschieden.
„Einheitsbrei“ sei es nicht, betont Nover. Respekt voreinander und den Eigenheiten präge das Papier. Sie hätten auch Unterschiede herausgearbeitet, so Schu-Schätter, „Unterschiede, die einfach da sind“.
Den Impuls hätten Leitlinien aus der evangelisch-katholischen Kommission der (Erz-) Bistümer Paderborn und Münster, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche gegeben.
Die Partnerschaftsvereinbarung wird auf die Geschichte eingehen, weitere Kapitel befassen sich mit: „Was wir gemeinsam leben und was wir gemeinsam tun“, „Was uns nachdenklich stimmt und zum Handeln herausfordert“, „Wie wir die Zukunft gestalten“ und „Visionen“.
Es gab auch unschöne Zeiten und Vorkommnisse in dem Verhältnis, das „nicht zu jeder Zeit ohne Reibung“ war, so Helga Wemhöner, Pfarrerin der Christuskirchengemeinde, zu der auch Albersloh gehört. Für Albersloh ist die Geschichte der Protestanten in einer Broschüre aufgearbeitet. Vier Protestanten habe es im 19. Jahrhundert in der Wolbeck gegeben, wirft Schu-Schätter ein, dessen Halbjahres-Praktikant Torsten Ferge das Gespräch aufmerksam verfolgt. Dann kamen nach dem Zweiten Weltkrieg viele, erinnert Wemhöner, und dann noch als Flüchtlinge. „Die Leute mussten auch hier zusehen, dass sie durchkamen.“
Heute sei vieles in der Ökumene selbstverständlich und nicht mehr wegzudenken. Und am Nikolaus-Umzug, so Wemhöner, hätten „sicher ganz, ganz viele evangelische Kinder“ teilgenommen.
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