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Nur gemeinsam stark

Münster-Wolbeck. "Herzlichen Dank, dass Sie zu uns gekommen sind. So viele hatten wir nicht erwartet!" Gerhard Seidensticker, Bewohner des Haus Wolbeck, gab wohl der Freude vieler Bewohner des Hauses Ausdruck. Er war nicht der einzige Bewohner, der sich aktiv in das Programm des ersten ökumenischen Gottesdienstes im Garten des Heims für geistig behinderte Menschen einbrachte.

Seine Mitbewohner Frauke, Martin, Gerold und Angelika spielten wie er mit in der Geschichte von den fünf Fingern, die sich stolz trennten und feststellen: Allein können wir nichts. Kein Malen, kein Apfelpflücken, nichts kann jeder allein für sich. So raufen sich die fünf wieder zusammen. Inszeniert hatte die Geschichte Ferdinand Bader, unterstützt von seiner Nichte Christine Puke und fünf je zwei Meter hohen Papp-Fingern. Christines Vater Klaus Puke, Baders Schwiegersohn, hatte den Pädagogen mit 35 Jahren Erfahrung mit geistig Behinderten angesprochen und für den Gottesdienst gewinnen können. Das Beste, so Bader nachher, sei es, die Behinderten mit den anderen gemeinsam feiern zu lassen. So wie hier, freute er sich. Für die Verständigung auch mit den Gehörlosen sorgte Gebärdendolmetscher Matthias Sündermann.
Für Pfarrer Franz Westerkamp von St. Nikolaus war es der erste ökumenische Gottesdienst in Wolbeck an der Seite seiner evangelischen Kollegin Helga Wemhöner. Am Ende der Ferien, vor dem Start in den Alltag sei man zu Gast in diesem schönen Ambiente zusammengekommen, um miteinander zu beten, so Wemhöner zur Begrüßung. Das Motto hatten sich die Organisatoren von einem Lied des ökumenischen Mini-Gottesdienst geliehen: "Spitze, dass du da bist."
Zum Schluss des Gottesdienste stellte sich der neue Pastoralassistent Klaus Nelißen vor. Mitten zwischen Wolbeck und Albersloh wohnend war er schon mit der hier verbreiteten wechselseitigen Frotzelei konfrontiert worden, in der sich beide Seiten als "Türken" titulieren. Kein Problem: Gewieft erinnerte Nelißen daran, dass der Heilige Nikolaus schließlich aus der Türkei komme. Ein kräftiges Lachen war ihm sicher. Christoph Roer überreichte ihm im Namen des Pfarrgemeinderates einen Blumenstrauß als Willkommens-Gruß.
Viele blieben zu Speis und Trank, auch zum Spielen auf dem Trampolin. Auf dem Pferderücken zu sitzen war ein besonderes Erlebnis für Kinder und Hausbewohner. Auf Tiffy oder Mecki reitend sieht der Garten schließlich anders aus als vom Rollstuhl-Sitz. Möglich gemacht haben es Anna van Gem Hassend, Juliane Hortig, Dieter Frambock und Thorsten Pälmke vom Kinderhilfswerk Pony-Station Tony Hämmerle aus Hamm. Ganz kleine Mädchen zogen es schon mal vor, die Mutter das Pferd streicheln zu lassen.

Erster ökumenischer Gottesdienst in Haus Wolbeck gut besucht

Zufrieden war auch Hausleiter Bert Sperling. Man habe schnell noch einige Bänke heranschaffen müssen, so gut war die Beteiligung. Dankbar dachte Hausleiter Bert Sperling an das Sommerfest mit den Jugendlichen von St. Nikolaus im Mai während der Aktion "72 Stunden". Er freute sich auch, beim mit dem Gottesdienst verbundenen Tag der offenen Tür so viele Gäste begrüßen zu können.

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