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Nicolai-Finanzen bieten ein Polster / Sparsamkeit und Reformen

Münster-Wolbeck. Eine gute Bilanz ist noch kein gutes Ruhekissen: Zum ersten Mal seit knapp einem Jahrzehnt kann ein Scheffer ein Plus in der Kasse der Nikolai-Bruderschaft hinterlassen. Das freute Nico Leusbrock und er fand das freudige Lob der Brüder. Leusbrock und sein 2. Scheffer Klaus Markfort unterstrichen gleichwohl, das gute Ergebnis solle den nächsten Scheffer nicht belasten. Jedes Jahr bringt andere Verhältnisse, mal den Zwang zu mehr Investitionen, mal zu weniger.

Aktiv gespart hat die Bruderschaft bei der Live-Musik – am Sonntag kam sie mit einem DJ aus. Die Resonanz am Montagabend war geteilt, aber das Leben auf der Tanzfläche am Sonntag spricht für gute Akzeptanz. "Stimmung war da, ganz klar", resümierte Klaus Markfort. Der neue 1. Scheffer Guido Teupe ließ durchblicken, diese Lösung für das nächste Jahr ins Auge zu behalten. Sparpotential bot auch die Zelt-Gemeinschaft: Die 375 Quadradmeter konnten nach dem Feuerwehr-Jubiläum gleich bis zum Nicolai-Wochenende stehen bleiben. Für 2010 ist an eine gemeinsame Nutzung mit der ZiBoMo gedacht. Und wer weitblickend die richtigen Verantwortlichen auswählt, braucht die Säbeltrage-Gebühr nur alle fünf Jahre zu berappen.

Auf der Aktiv-Seite gaben die Einnahmen aus dem "Tanz in den Mai" den Ausschlag.
Erfreulich auch für die Nicolai: Sechs neue Brüder konnten unter die Fahne geholt werden – das Lob ging an Vorjahres-Scheffer Karsten Markfort – und man sichtete "superviele junge Leute", so Leusbrock. Reformen bleiben auf der Tagesordnung und sind Sache des Zukunftsausschusses.

Spaß gab es reichlich bei diesem Schützenfest, auch jenseits des wieder genossenen Vogelschießens, des Paradierens im Park des Drostenhofes und der gelungenen Fahnenschläge.
Die einen schafften es nicht, andere ins Wasser des Teiches im Park des Drostenhofes zu befördern, andere stellten fest, das zwischen Weg und Angelwasser noch Brennnesseln stehen. Die Bruderschaft muss hier und da sparen – das Weglassen der Zapfanlage erwies sich als weniger bekömmlich. Diesmal landete ob seiner Späße und Fauxpas das gesamte Offizierscorps im „Blindenchoer“.
Ein klapperndes Inferno ist an jedem Gelagsabend das Eintreffen der "Katergemeinde". Gleich zwei der Brüder mit dem besonderen Amt der "Katerschlampe" kamen den Feier-Freudigen diesmal abhanden. Dennoch legte sie wieder einen oscar-verdächtigen Auftritt hin, mit einem Katerkönig mit Rettungsring, Patrick Ludorf, und einem dichtkunst-verlesenden Kateroberst Karsten Markfort. Der schwang dabei einen geflickten Oberststock – er hatte ihn beim Wurf-Wettbewerb beim ersten Wurf zerlegt. Die Katerer hatten auf einen neuen Baum ausweichen müssen, und die Pinie erwies sich als hart. Ein weiterer Zwischenfall: Der zweite Scheffer Klaus Markfort musste in den Angelfluten getauft werden. Er sei schon getauft, meinte er zwar, aber ohne Taufbescheinigung gab es kein Pardon. Sollte es sich um eine "Wiedertaufe" gehandelt haben? Angesichts der Nicolai-Geschichte, ihrem Kampf gegen die "Wiedertäufer" in Münster wäre das bemerkenswert.
Bemerkenswert auf jeden Fall: Die Katerer sammelten wieder 270 Euro für die guten Zwecke von Präses Theo Vogelpoth.

Das neue Offizierscorps der Nikolai-Bruderschaft unter Kaiser Ralf Bendel: Oberst Jürgen Ringbeck, 1. Scheffer Guido Teupe, 2. Scheffer wird nachgecoert, Hauptmann, Andreas Heimann, Leutnant Martin Roer, 1. und 2. Förderer Christoph Kunze und Thomas Jurga, Fähnriche der 1. Fahne Tobias Mittrup und Marcel Terbille, der zweiten Fahne Uwe Beuter und Matthias Roer.

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