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Neujahrs-Konzert der Musikhochschule Münster in Wolbeck begeistert

Studierende der Musikhochschule Münster begeistern Publikum von KulturVorOrt Wolbeck in der Christuskirche

Münster-Wolbeck. Endlich wieder hochklassige Musik, gespielt vor den eigenen Augen – und dann noch selten oder nie Gehörtes, und alles virtuos: Das Neujahrs-Konzert des Vereins KulturVorOrt wird noch von der Mund-Propaganda Antrieb für eine Neuauflage finden. Zu verdanken ist dies der Kooperation mit der Musikhochschule Münster durch Professor Eberhard Hüppe – die hatte drei Studierende nach Wolbeck entsandt, Katharina Sahmland, Sopran, Leonard Toschev, Violine, Haiki Lan, Klavier, dazu den Klavier-Dozenten Professor Peter von Wienhardt.

Studierende der Musikhochschule Münster mit Werken von Brahms bis Poulenc

Vielfältige Klang-Ideen Brahms‘ rahmten den ersten Block ein, zwanzig Finger ließen den Flügel singen. Viel drehte sich in Wiener Gefilden ums Gefühl. Kreislers „Liebesleid“, Klänge aus Revue und Operette mit der Sopranistin, die appellierte „Lasst den  Kopf nicht hängen“ aus „Frau Luna“, Frucht der Begeisterung um Jule Vernes zukunftsweisende Erzählung von der Mond-Reise, „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“, dann das muntere „Mein Herr Marquis“ aus der „Fledermaus.  Bestens unterhalten und angeregt konnte man jetzt schon sein.

Begeistertes Publikum virtuoser Musiker

Die Zeit für noch mehr Begeisterung nach andächtig stillem Lauschen, auch für ein „Bravo“ kam im zweiten Block. Fein virtuos inszeniert ist das Drama hinter der „Kammerfantasie über Bizets Carmen“ von Ferruccio Busoni; Haika Lan erntete das „Bravo!“. Nur mehr wünschen konnte man sich nach Francis Poulencs Sonate pour violon et piano, komponiert im besetzten Frankreich. Die Sätze werden ihren Charakterisierungen gerecht, vom „con fuoco“ bis zum „tragico“, Toschev und sein Klavier-Begleiter von Wienhardt begeisterten. Dass der Violonist erst sechzehn Lenze zähle wollte in der Pause nicht jeder glauben, durch Toschevs Spiel, fein und wuchtig, ausdrucksstark, war es noch weniger zu glauben (aber wahr). Von Wienhardts Klavier-Solo fügte nach diesem wilden Ritt träumerische Klänge ein, von Keith Jarrett und Earl Wild, bevor Sahmland „Frühlingsstimmen“ erklingen ließ, noch die von Johann Strauß. Dvorák spielten die Pianisten, nach den zwei slawischen Tänzen ging es heim, mit noch einmal energischem Applaus.

Mit einem Schwips in den Ohren gingen die gut 60 Gäste, und das ohne Catering in der Pause. Sahmland kredenzte das „Schwipslied“ aus „Eine Nacht in Venedig“. Von Sahmland glänzend gesungen und schwungvoll gespielt durfte das Lied die auf Eis gelegte Institution des Pausen-Umtrunks bei KulturVorOrt ersetzen.

Pandemie sorgt für Mehraufwand bei Organisatoren und weniger Besucher bei KulturVorOrt

Mit Genugtuung schaute Peter van Bevern auf die Besucher-Menge – bzw. deren FFP2-Masken, und auf einige OP-Masken. Dutzende Telefonate, so van Bevern gegenüber den WN,  säumten die vierzehn Tage vor dem Konzert, denn viele trieb die Frage nach der Sicherheit oder womöglich geänderte Regeln für den Zugang um.  Noch vor einer Woche, so Hüppe, hätte er nicht gedacht, dass das Konzert stattfinden würden könne.

Den nächsten Bezug auf Kulinarisches wird die Besucherschaft lieber nur bildlich kosten wollen als den Stoff für den verpassten Schwips: „Die Poetische Henkersmahlzeit“, ein Liederabend zum Thema „Mord“, aufgeführt von den Kabarettisten Markus von Hagen und Manfred Kehr, garniert mit historischen Saiten-Instrumenten. Am 18.2. wird „zu Tisch“ gebeten. Die Mitglieder versammeln sich am 10.2.

Im März kommt das Cactus-Theater Münster (18.3.), im April die Musik-Comedy-Show „Petticoat & Pomade“, im Mai „Hootin‘ The Blues“. Noch wärmer soll es werden, bis der Pop-Chor Münster mit über 40 Kehlen kommt.

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