Neujahrs-Heringsessen in St. Nikolaus Wolbeck 2011

Münster-Wolbeck. Post vom Papst, genauer vom ehemaligen Papst Silvester hat der Pfarrer von Wolbeck, Franz Westerkamp bekommen. Was der Heilige Silvester sich so zu den Geschehnissen in Wolbeck gedacht hat im Jubiläumsjahr 2010 und zu dem, was kommt, das verlas der Pfarrer am Neujahrstag in St. Nikolaus. 

Heiliger Sylvester verrät noch nichts über die Nutzung der Vikarie / Spenden für Kinder-Neurologie

Es sei ihm „fast ein wenig schwindelig geworden“, so Silvester, er könne auch gar nicht alles aufzählen. Es sei schon „grenzwertig“, so der Heilige in überraschend moderner Diktion, was die Gemeinde da auf die Beine gestellt habe. Die Wolbecker müssten noch Kräfte behalten, mahnte er den Pfarrer. Da hätten Gäste in der Kirche in Impulsen von ihrem Glauben erzählt und viele Fragen vorgetragen: „Das finde ich gut“.  Gut sei, zu fragen, statt Gewissheiten vorzutragen, und gut, „wenn sie überhaupt noch Fragen haben“. Die Kirche „damit auf Dauer voller bekommen zu wollen, das musst du dir sparen“, so sein Rat an den Pfarrer. „Sprachlos und entsetzt“ sei man angesichts des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen gewesen. „Bodenständig und demütig“ solle die Kirche sein. Für das Zusammenwachsen der Gemeinden brauche es Geduld. „Munter und lebendig“ sei die Gemeindeversammlung gewesen beim Thema Fusion in Südost. „Angst haben die Leute scheinbar, weil sie etwas abgeben müssen.“ Gefreut hat sich Silvester über die große Messdiener-Visite in Rom, die viele in der Gemeinde unterstützt hätten, und vom erleichterten Zugang besonders für Rollstuhlfahrer: „per Knopfdruck in die Kirche“. „Feste gehören dazu, sie machen das Leben schmackhaft“, kommentierte er die Veranstaltungsserie 2010. Zum ökumenischen Gottesdienst, freute er sich, seien nicht nur die Christen eingeladen worden, sondern das ganze Dorf. „Ihr müsst euch aber darauf nichts einbilden, ihr müsst es einfach nur tun.“
Apropos Denkanstöße: Wind bekommen hat Silvester auch schon von der Kunstinstallation, die in der Kirche für Anregungen sorgen soll. Und weiß, „auch da werden die Menschen wieder reden.“
Wer mehr wissen will, muss ein wenig warten, denn „ich muss noch andere Briefe schreiben“. Aber er, schreibt Silvester, freue sich schon auf den nächsten Brief, den schreibe dann der Pfarrer von Wolbeck. So ließ der Schreiber offen, was die Gemeinde sich für die Alte Vikarie ausgedacht hat, aber „etwas ganz tolles“.
Mit einer virtuosen Einlage von Norbert Sudmann an der Trompete und Reinhard Tautzt  an der Orgel schloss der Neujahrs-Gottesdienst. Etliche zog es gleich danach in den Saal des Pfarrheims, wo ein langes Buffett wartete: „Heringsessen“ heißt das traditionelle Event. Dort begrüßten Organisatorin  Barbara Rosengarten, Nachfolgerin von Ingeborg Heucken, und Pfarrer Westerkamp zur geselligen Runde. Der Überschuss aus dem freiwilligen Beitrag zum Buffet soll wieder an die Kinder-Neurologie gehen.