Neue Ausstellung über „Pflanzen in der Bibel“ in Münster

Bibelmuseum der Universität Münster zeigt ab dem 12. Juli Nutz- und Zierpflanzen in der Heiligen Schrift

Pflanzen sind in der Bibel allgegenwärtig, vom Anfang bis zum Ende. Das Bibelmuseum der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster lädt zu einer Sonderausstellung ein, die diesem Phänomen gewidmet ist. Die Schau zeigt einen Querschnitt an Pflanzen in der Bibel, Bibeln aus Pflanzen sowie Pflanzenornamente und -symbole aus verschiedenen Jahrhunderten. Die Eröffnung findet am 11. Juli (Dienstag) um 18 Uhr statt. Am gleichen Tag zeigt der Botanische Garten der Universität ab 12.30 Uhr parallel zu der Sonderausstellung einen neuen Bibelpflanzenpfad, der in Zusammenarbeit mit dem Museum entstanden ist.

„Bereits im ersten Buch ,Genesis‘ heißt es ,Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen‘“, erläutert Prof. Dr. Holger Strutwolf, Direktor des Instituts für Neutestamentliche Textforschung und des Bibelmuseums. „Bibeln sind aus Pflanzenteilen gefertigt worden“, unterstreicht Dr. Jan Graefe, Kustos des Bibelmuseums. Das deutsche Wort „Bibel“ gehe auf das ägyptische Lehnwort „byblos“ für das weiße Stengelmark der Papyrusstaude zurück. Pflanzenornamente und -symbole lassen sich zudem vielfach in handschriftlichen und gedruckten Bibeln finden: in Predigten, theologischen Schriften wie von Hildegard von Bingen, an liturgischen Objekten oder in Kirchenräumen. Für die neue Schau hat das Museum Leihgaben aus ganz Deutschland erhalten. So stellt beispielsweise das Römermuseum Haltern des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe einen Mühlstein aus augusteischer Zeit zur Verfügung. Die Besucher können das Original in der Vitrine anschauen und an einem Nachbau versuchen, aus Getreidekörnern genug Mehl für ein kleines Fladenbrot herzustellen.

Die Ausstellung „,Der Herr pflanzte einen Garten in Eden.‘ Pflanzen in der Bibel“ ist bis zum 5. November zu sehen. Das Museum an der Pferdegasse 1 ist derzeit wegen des Aufbaus der neuen Ausstellung geschlossen. Ab dem 12. Juli ist es wieder dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am zweiten Freitag im Monat bis 22 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.