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Nahost-Konflikt: Gäste aus Rishon kommen nicht nach Münster

Münster.-  Die aktuelle Lage im Nahen Osten ist nicht nur eines der Top-Themen in den Nachrichten, sondern hat auch Auswirkungen auf die Kommunalpolitik Münsters. So ist nun der für Ende August geplante Besuch einer Delegation aus Münsters Partnerstadt Rishon Le-Zion abgesagt worden. Das teilte jetzt Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann nach einem Telefonat mit Meir Nitzan, seinem Amtskollegen in Rishon le Zion mit. Anlass für den  Besuch war das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft in diesem Jahr. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 08.08.2006 mit.

„Besonders in Zeiten, in denen sich die Bürger einer unserer Partnerstädte in einer schwierigen Situation befinden, zeigt sich, wie wichtig der unmittelbare Kontakt der Menschen zueinander ist“, erklärte Tillmann nach dem Gespräch. Wie der Oberbürgermeister berichtete, stehen neben den unzähligen privaten Kontakten auch die Stadtverwaltungen der beiden Partnerstädte im ständigen Austausch. Dadurch, dass sich der Bürgermeister der Stadt Rishon und der Oberbürgermeister Münsters bereits viele Jahre kennen, ist es möglich, unproblematisch per Telefon „den Draht zu halten“.

Aufgrund der vielen zusätzlichen Verpflichtungen, die Meir Nitzan hat, und insbesondere auch aufgrund der Tatsache, dass auch Tel Aviv und damit auch Rishon in den Konflikt einbezogen werden könnte, haben die beiden Stadtoberhäupter vereinbart, dass der für August geplante Besuch aus Rishon in Münster im August nicht stattfinden sollte.

„Vielleicht würde zwar eine Delegation aus Rishon anlässlich der Feierlichkeiten des 25-jährigen Bestehens der Partnerschaft nach Münster reisen, aber zum Feiern wäre der Gruppe wahrscheinlich nicht zumute“, sagte Tillmann. Zudem würden die Gäste aus Rishon voraussichtlich nur ungern in dieser Zeit ihre Stadt und ihre Familien verlassen. Nitzan habe ihm die Lage in Rishon le Zion als „angespannt“ geschildert. Zwar sei die südlich von Tel Aviv gelegene Partnerstadt Münsters bislang von Raketenangriffen der Hisbollah verschont geblieben, dennoch seien die Auswirkungen des Konflikts bis nach Rishon Le-Zion hin spürbar.. So würden zahlreiche Familien Verwandte aus dem Norden Israels beherbergen, die vor den Angriffen geflohen seien. Außerdem seien etliche Bürger Rishons zum Militärdienst eingezogen worden.

Meir Nitzan hat bereits zugesagt, dass die Feierlichkeiten zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden sollten und er dann gerne wieder „seine zweite Heimat Münster“ besucht, wie er es formulierte. Im Gegenzug vereinbarten die Stadtoberhäupter, dass in Bezug auf den für Mitte Oktober geplanten Gegenbesuch der münsterschen Ratsdelegation in Rishon die politische Lage weiterhin beobachtet wird. Im September soll abgesprochen werden, ob die Delegation der Stadt tatsächlich nach Rishon reist.

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