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Nachhaltige Abfallwirtschaft in Münster: Besuch aus Monastir bei den awm

Patrick Hasenkamp (l.), technischer Betriebsleiter der awm, zeigte den Gästen aus Monastir, wie in Münster Grünabfälle zu Kompost verarbeitet werden. Foto: awm.

Patrick Hasenkamp (l.), technischer Betriebsleiter der awm, zeigte den Gästen aus Monastir, wie in Münster Grünabfälle zu Kompost verarbeitet werden. Foto: awm.

Tunesische Partnerstadt will Kompostierungsanlage und Recyclinghof aufbauen

Münster (SMS). Aus Grünabfall wird Kompost: Eine siebenköpfige Delegation aus dem tunesischen Monastir schaute sich am Dienstag (6. Dezember) im Rahmen ihres mehrtätigen Besuchs in ihrer Partnerstadt Münster an, wie das bei den Abfallwirtschaftsbetrieben (awm) funktioniert. Weiter ging es danach zum Recyclinghof Kinderhaus. „Münster und Monastir verbindet seit 50 Jahren eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft, das Thema Klimaschutz durch nachhaltige Stadtentwicklung bekommt auch in dieser Partnerschaft eine immer stärkere Bedeutung. Im Fokus steht dabei natürlich auch die Abfallwirtschaft“, erklärt Patrick Hasenkamp, technischer Betriebsleiter der awm.

Kompostierungsanlage und ein Recyclinghof in Monastir geplant

Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen – mit Fördergeldern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – in Monastir eine Kompostierungsanlage und ein Recyclinghof gebaut werden. Die awm unterstützen dabei mit fachlicher Beratung. „Beide Maßnahmen sind erste Grundsteine für den Aufbau einer nachhaltigen Abfallwirtschaft in unserer Partnerstadt. In der Kompostierungsanlage werden zu Beginn voraussichtlich pro Jahr geschätzt 2.000 bis 2.500 Tonnen Grünabfall verwertet. In Münster haben wir 2021 rund 17.000 Tonnen Grünabfälle aus Privathaushalten kompostiert, außerdem rund 17.200 Tonnen Bioabfall aus der Biotonne“, ordnet Hasenkamp den Bau der Kompostierungsanlage in Monastir als Pilotprojekt ein.  

Stadtweit geregelte Abfallabfuhr und getrennte Erfassung von Wertstoffen fehlen

Eine stadtweit geregelte Abfallabfuhr und getrennte Erfassung von Wertstoffen gibt es in der nordafrikanischen Partnerstadt noch nicht. Die Entwicklung der notwendigen Logistik und Verwertungsinfrastruktur für organische Abfälle, Papier und Kunststoffe sind weitere Ziele des gemeinsamen Handlungsprogramms. Die Delegation um Monastirs Bürgermeister Mondher Marzouk zeigte sich sehr interessiert an der in Münster umgesetzten Kombination aus Hol- und Bringsystem. „Sie können sich vorstellen, ein ähnliches und an die Gegebenheiten vor Ort angepasstes System für Monastir aufzubauen. Wir freuen uns, wenn wir dabei mit unserer Erfahrung unterstützen können. Klimaschutz hört nicht an Ländergrenzen auf, internationalen Partnerschaften zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele sind deshalb enorm wichtig“, unterstreicht Hasenkamp.

Ein nächstes Arbeitstreffen mit dem Fokus Abfallwirtschaft wird voraussichtlich im Frühjahr 2023 in Monastir stattfinden. 

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