Münsters Rieselfelder auf Wiki-Weltkarte

Studierende des Fachbereichs Geowissenschaften der Universität Münster haben mittels GPS-Messungen Geobasisdaten gesammelt, um das Europareservat „Rieselfelder Münster"  kartografisch neu aufzuarbeiten. Ziel dieses Vorhabens, das in Zusammenarbeit mit Vertretern des bekannten Vogelschutzgebietes durchgeführt wurde, war die detaillierte digitale Darstellung der Rieselfelder auf der im Internet frei zugänglichen "Wiki-Weltkarte".

Studierende haben Vogelschutzgebiet kartografisch aufgearbeitet

Der Wikipedia-Kartendienst „Open Street Map" (OSM) ermöglicht es weltweit jedem Nutzer, Geodaten einzufügen, kartografisch aufzuarbeiten und lizenzfrei zu nutzen. Dabei liegt die angebotene Informationsdichte häufig deutlich höher als in kommerziellen Online-Kartenwerken. „Allerdings gibt es immer noch regionale Defizite, welche es zu schließen gilt", sagt Thomas Bartoschek vom Institut für Geoinformatik der WWU. Diesen Umstand nahmen angehende Geowissenschaftler zum Anlass, die bisher nur grob erfassten Rieselfelder in die "Wiki-Weltkarte" zu integrieren.

Erfassung der naturnahen, freizeitrelevanten Infrastruktur in den Rieselfeldern

Neben der detaillierten Erweiterung bisher verfügbarer Daten hatte das Projekt vor allem die digitale kartografische Erfassung der naturnahen, freizeitrelevanten Infrastruktur in den Rieselfeldern zum Ziel. Ausgestattet mit modernen GPS-Empfängern erfassten die 16 Teilnehmer der Projektgruppe unter der Leitung von Thomas Bartoschek sowie Sarah Schmitz und Torsten Prinz vom Zentrum für Digitale Medien der WWU die gesamte Infrastruktur der Zielregion. Nach einer intensiven Aufarbeitung am Rechner stellten sie die Daten in "Open Street Map" online.

Rieselfelder – ein Begriff nicht nur für Vogelfreunde

„Die Rieselfelder sind für jeden in Münster ein Begriff, und das Gebiet stellt nicht nur für Vogelfreunde ein lohnendes Ausflugsziel dar. Gerade die naturnahen Lehrpfade und detailliert ausgewiesenen thematischen Wanderwege machen das Gebiet interessant", stellt Schmitz heraus. Prinz ergänzt: „Die ‚Ochsentour' oder den ‚Obstwiesenpfad' wird man bei ‚Google Maps' vergeblich suchen – in OSM sind jetzt beide verzeichnet und auch für digitale Navigationssysteme verfügbar."

Fahrradrouten und Wanderwege selbst zusammenstellen

Zudem lässt sich das neue Kartenmaterial in jeglicher Form weiterverwenden. So können Besucher der Rieselfelder entsprechende Fahrradrouten oder Wanderwege nach ihren persönlichen Bedürfnissen zusammenstellen. Die Studierenden nahmen deshalb unter anderem wichtige Wegbeschränkungen, empfohlene Beobachtungspunkte oder auch barrierefreie Erkundungspfade sowie Einkehrmöglichkeiten in das Online-Angebot mit auf. Bisher waren Beschaffenheit der Straßen und Wege sowie existierende Zugangsbeschränkungen zu den unterschiedlichen Biotopflächen nicht online einsehbar.

Links:

    * Die Rieselfelder bei "Open Street Map"

      http://www.openstreetmap.org/?lat=52.0276&lon=7.6525&zoom=14&layers=B000FTF