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Münsters OB-Kandidaten diskutieren Altenpflege und Quartierspolitik beim ASB

Münsters OB-Kandidaten diskutieren Altenpflege und Quartierspolitik beim ASB

Franz Müntefering, Maria Klein-Schmeink, Markus Lewe, Jochen Köhnke,

Münster. „Die sollen sie mal richtig bezahlen!“ sagt eine Frau im Publikum, doch das hört nur der Kameramann, während Oberbürgermeister Markus Lewe sein Grußwort zum Auftakt der Talkrunden des ASB Münsterland spricht. „Alle Achtung für die Pflege“ ist das Thema der landesweiten Kampagne.

Anerkennung gibt es für die Altenpflege-Kräfte

Viel Anerkennung gibt es für die Altenpflege-Kräfte auf der wohnzimmerhaft gestalteten Bühne des ASB vor dem Stadthaus I: Da sitzen drei OB-Kandidaten nebeneinander, Maria Klein-Schmeink von Bündnis 90/Die Grünen, Jochen Köhnke von der SPD, Lewe.

Was ist mit der Planung im Stadtteil Rumphorst?

„Unstrittig“ sei das Thema, hat Köhnke bei der Begrüßung der drei gesagt, Dissens gibt es in der Tat wenig. Dabei geht es vor einigen Dutzend Zuhöreren und der WDR-Kamera an den Kern der Kommunalpolitik, um Leben in einer besonderen Phase, Leben im Stadt-Quartier, „teilzunehmen am Leben aller“, so Klein-Schmeink. „Die Kommune gewinnt an Gewicht, nicht das Land, nicht der Bund“ sagt dazu der vierte Teilnehmer, Franz Müntefering, Präsident des ASB. Lewe will „die Stadt als eine Stadtfamilie“ sehen, führt genossenschaftliche Läden an, Münster erarbeite derzeit eine „Ehrenamts-Strategie“. Klein-Schmeink betont Treffpunkte, nennt ein Beispiel aus Wolbeck. Wichtig sei, im Alter „zu wissen: Ich habe ein Netz um mich.“ Sie deutet an, die Planung für den Stadtteil Rumphorst sei nicht altersgerecht, anderthalb Kilometer mit dem Rollator bis zur Bushalte-Stelle seien eine Überforderung. Sie belässt es dabei, die anderen auch. Münsters Wachstum, so Köhnke, biete der Stadt die Chance „Gebiete zu planen“.

Die Arbeit in der Pflege sei nicht zu automatisieren, betont Lewe, diese Arbeitsplätze seien sicher. Klein-Schmeink sieht Missstände – gerade die jungen Kräfte blieben im Schnitt nur acht Jahre in diesem Berufsfeld; es fehle an Bezahlung, an Zeit, an Anerkennung. Da drohe „ein derbes Problem“, sagt sie nach der Talkrunde direkt zu Dirk Winter, Geschäftsführer des ASB. „Das müssen wir dringend verändern.“

Sicht der Praktiker der ambulanten Pflege

Drei Praktiker des ASB haben zugehört: Alison Harrower, nach drei Jahren Ausbildung ein Jahr im Beruf: „Es wird knapper“ mit der Zeit, wenn Büro, Planung und Ärztegespräche zu erledigen sind. „Es hat viel Spaß gemacht“, sagt sie zu ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr. Das sei immer noch so: „Man baut wirklich Beziehungen auf“, sagt sie, ihr gefielen die Geschichten der alten Leute. „Ich bin noch nicht frustriert.“ Für Gespräche sei durchaus mal Zeit, findet auch Roland Dieckhues, zehn Jahre im Beruf, fünf als Ausbilder. Der Auszubildende Lars Schäfers findet: „Die Zeitvorgaben sind nicht immer sinnvoll“. Begeistert ist er dennoch – wegen des Umgangs mit den Menschen: „Man bekommt die Reflektion direkt“. Die drei arbeiten in der ambulanten Pflege, da seien die Zustände günstiger als im Stationären. Über Geld klagt keiner, als Alleinverdiener reiche es aber nicht für eine Familie. „Wir werden immer einen Job haben“, sagt Harrower.

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Fotos zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Alle Achtung für die Pflege“ des ASB Münsterland  in Münster

„Altenpflege – eine Ausbildung mit Zukunft?“

Dann starten die drei in die Talkrunde: „Altenpflege – eine Ausbildung mit Zukunft?“, gemeinsam mit Harald Kachel Leiter des Fachbereichs Altenpflege der EAM, einer Zentralschule für Gesundheitsberufe in Münster. In der dritten Talkrunde des Auftakts führte der Moderator, Martin von Berswordt-Wallrabe, Angehörige, Politiker und Pflegekräfte zur Frage „Mehr Zeit für Pflege“ zusammen.

Mutige ließen sich von Saskia Nielen vom ASB fotografieren – eine App zeigt ihnen, wie sie in 30 Jahren aussehen.

www.alle-achtung-fuer-die-pflege.de

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