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Münsters Grundstücksmarkt in der Krise stabil

Münster/Grundstücksmarkt. Die Lehmann-Pleite im September 2008 hat die Welt nachhaltig verändert, den Grundstücksmarkt in Münster hat sie bisher nicht aus dem Lot gebracht. „Die aktuellen Zahlen lassen den Schluss zu, dass sich die Wirtschaftskrise 2009 nicht auf den Grundstücksmarkt in Münster auswirkt“, berichtet Michael Tegtmeier, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Münster und Leiter des städtischen Vermessungs- und Katasteramtes.

Gutachterausschuss für Grundstückswerte wertet Kaufverträge aus

„Für unbebaute Einfamilienhausgrundstücke und für Eigentumswohnungen können wir für 2009 sogar von einem deutlichen Plus gegenüber 2008 ausgehen.“ Auch die mit 18 Verfahren vergleichsweise niedrige Anzahl der bisher vom Amtsgericht mitgeteilten Zuschläge bei Zwangsversteigerungen deute auf einen stabilen Grundstücksmarkt in Münster hin.Der Gutachterausschuss hat in den vergangenen Monaten sämtliche im Jahr 2009 abgeschlossenen Kaufverträge für unbebaute Grundstücke, bebaute Grundstücke und Eigentumswohnungen ausgewertet. Für unbebaute Einfamilienhausgrundstücke sind in diesem Jahr bereits 270 Kaufverträge abgeschlossen worden. „Damit werden wir bis Ende Dezember das Vorjahresergebnis von insgesamt 290 Verträgen deutlich übertreffen“, erläutert Michael Tegtmeier.
Bei den Eigentumswohnungen sind mit 910 Wohnungsverkäufen bisher schon mehr als 80 Prozent der Verkäufe des Jahres 2008 erreicht. „Deshalb gehen wir davon aus, dass sich die seit 2006 steigenden Verkaufszahlen fortsetzen. Bis zum Jahresende rechnen wir mit mehr als 1200 Kaufverträgen für Eigentumswohnungen.“ Zum Teil deutlich gestiegen sind auch die Preise: plus fünf Prozent für gebrauchte Wohnungen sowohl im Zentrum als auch in den Stadtteilen. Bei Neubauten sind die Preise im Zentrum eher konstant, in den Stadtteilen dagegen leicht rückläufig. Für neue Wohnungen werden im Zentrum deutlich über 3000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt, in den Stadtteilen immerhin noch 2000 Euro. Gebrauchte Wohnungen sind dagegen rund 1000 Euro pro Quadratmeter günstiger. Allerdings sind die Preise stark vom Baujahr und von der Wohnlage abhängig.

Nicht erreicht wird das Ergebnis aus 2008 wahrscheinlich bei den Ein- und Zweifamilienhäusern. Hier sind bisher in 2009 nur 414 Verträge registriert worden, während es 2008 insgesamt über 660 waren. „Aber auch hier sind die Preise nicht in den Keller gegangen, wie so mancher befürchtet hat“, fasst Michael Tegtmeier zusammen. Die Auswertung ergab bei den Preisen ein leichtes Plus von einem Prozent. „Große Preissprünge gibt es in diesem Marktsegment ohnehin seit 15 Jahren nicht mehr.“ Zurzeit betragen die Preise für Reihenhäuser und Doppelhaushälften etwa 2000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, für gebrauchte Häuser werden im Schnitt 1750 Euro (Reihenhäuser) bzw. 1825 Euro (Doppelhaushälften) gezahlt.

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