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Münster und Winnyzja besiegeln Partnerschaft offiziell

Halyna Yakubovych (l.), stellvertretende Bürgermeisterin von Winnyzja, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und Jarosław Pakuła, Vorsitzender des Rates der Stadt Lublin, haben im Friedenssaal die Urkunden zur Partnerschaft der drei Städte unterschrieben. Foto: Stadt Münster/MünsterVIEW.

Halyna Yakubovych (l.), stellvertretende Bürgermeisterin von Winnyzja, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und Jarosław Pakuła, Vorsitzender des Rates der Stadt Lublin, haben im Friedenssaal die Urkunden zur Partnerschaft der drei Städte unterschrieben. Foto: Stadt Münster/MünsterVIEW.

Unterzeichnung der Urkunden im Friedenssaal / Dreierbündnis mit Lublin

Münster (SMS). Die Solidaritätspartnerschaft der Stadt Münster mit der ukrainischen Stadt Winnyzja ist seit dem heutigen Donnerstag (9. März) offiziell besiegelt: Oberbürgermeister Markus Lewe und Halyna Yakubovych, stellvertretende Bürgermeisterin von Winnyzja, unterzeichneten im Friedenssaal des Rathauses die entsprechende Urkunde. Damit ist nun auch schriftlich festgehalten, was die Städte schon seit dem vergangenen Jahr in der Praxis leben. Der Empfang im Friedenssaal war Teil eines offiziellen viertägigen Besuches zweier Delegationen aus Winnyzja sowie aus Münsters polnischer Partnerstadt Lublin. 

Lublin zentraler Akteur

Das nah der an der ukrainischen Grenze gelegene Lublin war und ist auch weiterhin ein zentraler Akteur im Rahmen der Partnerschaft. Unmittelbar nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine gingen – finanziert durch Spenden und städtische Gelder – umfangreiche Hilfslieferungen aus Münster in Lublin ein, die geflüchteten Menschen aus den Kriegsgebieten zugutekamen. Teile der Lieferungen gelangten über Lublin auch direkt in die Ukraine. Um eine ukrainische Stadt bedarfsgerecht und schnell unterstützen zu können, beschloss der Rat der Stadt Münster im Dezember 2022 auf Empfehlung der Stadt Lublin, die Solidaritätspartnerschaft mit Winnyzja einzugehen. Das Fundament der Partnerschaft bildet auch zukünftig eine enge Zusammenarbeit in diesem Dreierbündnis. Oberbürgermeister Markus Lewe und Jarosław Pakuła, Vorsitzender des Rates der Stadt Lublin, unterschrieben daher im Friedenssaal eine gesonderte Erklärung, um das seit Monaten erfolgreiche gemeinsame Engagement für Winnyzja zu bekräftigen. Nach der Unterzeichnung der Urkunden trugen sich die Delegationen aus der Ukraine und aus Polen auch in das Goldene Buch der Stadt Münster ein.

Auch in das Goldene Buch der Stadt Münster trugen sich die Gäste aus Polen und der Ukraine ein. Foto: Stadt Münster/MünsterVIEW.

Menschen bedarfsgerecht unterstützen – und lernen

„Unser jetzt auch offiziell besiegeltes Dreierbündnis aus einer ukrainischen, einer polnischen und einer deutschen Stadt ist ein starkes Zeichen dafür, dass Europa in schwierigen Zeiten fest zusammenhält. Oberstes Ziel der Partnerschaft bleibt auch weiterhin, die vom Krieg betroffenen Menschen gezielt und bedarfsgerecht zu unterstützen. Wir in Münster leisten jedoch nicht nur Hilfe, sondern lernen gleichzeitig auch viel von den Ukrainerinnen und Ukrainern, wenn wir sehen, wie eindrucksvoll sie ihre derzeitige Situation meistern“, erklärte Lewe.

Lieferung von Hilfsgütern wird fortgesetzt

Laut der unterzeichneten Vereinbarungen wollen die Partnerstädte das in der Vergangenheit bewährte System, Hilfsgüter aus Münster über Lublin nach Winnyzja zu liefern, beibehalten. Bereits in den vergangenen Monaten hatte Münster über ein Programm der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mobile Küchen, haltbare Lebensmittel, Geschirr und Generatoren erhalten und über diesen Weg nach Winnyzja transportiert. Für dieses Jahr ist bereits die Lieferung medizinischer Geräte über das GIZ-Programm geplant. Aber nicht nur im Bereich der humanitären Hilfe ist eine Zusammenarbeit vorgesehen. Auch der Austausch von Knowhow – beispielsweise im Energie- oder im Bildungssektor – steht im Fokus. Während des noch bis Samstag (11. März 2023) laufenden Besuches der Delegationen aus Winnyzja und Lublin erhalten die Gäste zum Beispiel Einblicke in das Kita-, Schul- und Bildungssystem in Deutschland und Münster. Am Beispiel der Wartburg-Grundschule erläutert die Stadt unter anderem die Eingliederung ukrainischer Kinder in das hiesige Schulsystem.

Unterstützung über den Krieg hinaus

Die drei Städte berücksichtigen im Rahmen ihrer Partnerschaft außerdem, dass Winnyzja auch nach Ende des Krieges auf Unterstützung angewiesen sein wird. Die abgeschlossenen Vereinbarungen sind daher bis fünf Jahre nach Kriegsende gültig. Danach entscheiden alle drei Städte aus der Ukraine, Polen und Deutschland gemeinsam über die Form und den Zeitraum der weiteren Zusammenarbeit.

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