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Münster: Bahnhofstraße ist freigegeben

Münster . Die Fußgänger und Radler zwischen Bahnhof und Windthorststraße haben wieder einen komfortablen und großzügigen Übergang. Radfahrer dürfen neuerdings ganz legal vom Servatiiplatz in Richtung Hauptbahnhof fahren, und der Autoverkehr fließt wieder störungsfrei. Bis auf die Stellen, die erst nach dem Bahnhofsumbau saniert werden können, präsentiert sich der Straßenraum vor dem Bahnhof nach dem Umbau großzügig, freundlich und verkehrssicher. Das städtische Tiefbauamt hat die letzten Sperrbaken beseitigt. Oberbürgermeister  Berthold Tillmann gab die Bahnhofstraße heute (17.09.) offiziell wieder für den Verkehr frei.

 

In aller Kürze: Bahnhofsumfeld weiter aufgewertet / Radfahrer gewinnen / Tiefbauamt lobt Zusammenarbeit mit den Anliegern

Größere Leistungsfähigkeit – mehr Sicherheit

Damit die von Grund auf sanierte Bahnhofstraße auch große Verkehrsmengen bewältigen kann, ohne dass der Verkehrsfluss ins Stocken gerät, sind die Pkw-, Bus-, Fahrrad- und Fußgängerströme nun konsequent getrennt, wo immer der begrenzte Straßenraum dies zulässt. Das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung hatte den Entwurf in enger Abstimmung mit den Anliegern erarbeitet, die sich in der Immobilien- und Standortgemeinschaft Bahnhofsviertel (ISG) zusammengeschlossen haben.

Dem Radverkehr kommt der Umbau vor allem zugute: Außer der Wegeverbindung vom Servatiiplatz zum Bahnhof, die es vorher nicht gab, profitieren die Radler von dem separaten Radweg zwischen Bahnhof und Wolbecker Straße und der sicheren und nutzerfreundlichen Abbiegemöglichkeit von der Bahnhofstraße zur Salzstraße und Promenade. Die neue Ampel am Servatiiplatz dient ebenfalls der erhöhten Verkehrssicherheit. Die Rechtsabbieger in die Wolbecker Straße müssen sich seit Neuestem einer Ampel unterordnen. Abbiegeunfälle, vor allem Kollisionen mit Radfahrern, sollen so vermieden werden. Die Radler haben in der Bahnhofstraße eigene Signale, die mit den neuen Gelblichtphasen versehen sind. Kleine Signalgeber in Augenhöhe helfen, dass sich niemand den Nacken verrenken muss.

Vorbildliche Zusammenarbeit mit der ISG

Nach eineinviertel Jahren Bauzeit für den Abschnitt zwischen Windthorststraße und Servatiiplatz zieht Tiefbauamtsleiter Michael Grimm eine positive Bilanz: „Die Zusammenarbeit mit den Anliegern und besonders mit der ISG war absolut vorbildlich“, lobt er. „Im engen Kontakt haben wir viele Details vorab diskutiert. Aufkommende Probleme konnten wir in der Regel in kurzer Zeit einvernehmlich lösen. Das hat unsere Arbeit enorm erleichtert.“ Ein Ergebnis der Kooperation ist beispielsweise das Beleuchtungskonzept, mit dem die ISG jetzt in Eigenregie das Bahnhofsviertel ins rechte Licht rücken will. Die Leerrohre hat das Tiefbauamt gleich mit verlegen lassen.

„Der Bahnhof ist Münsters Visitenkarte, aber das Umfeld muss ebenfalls stimmen“, unterstreicht Planungsamtsleiter Christian Schowe. Die Sanierung der abgängigen Straße eröffnete die Gelegenheit, mit der Neuordnung von Fahrbahnen, Parkräumen, Gehwegen und Beleuchtung ein freundliches und attraktives Straßenbild zu gestalten. 50 000 Berufspendler kommen schließlich jeden Tag mit dem Zug in Münster an. Mit etwa 17 000 Fahrzeugen täglich, bis zu 2500 Bussen sowie ungezählten Fahrrädern und Fußgängern ist die Bahnhofstraße eine der am intensivsten genutzten Verkehrsadern der Stadt.

Höchstleistung unter Volllastbetrieb

Den Knotenpunkt Servatiiplatz erledigte das Tiefbauamt in diesem Sommer gleich mit, quasi in einem Abwasch. „Das hat uns viel Zeit und Geld erspart“, so Grimm. „Auch wenn der eine oder andere Autofahrer bestimmt mal geflucht hat in den vergangenen Monaten, unterm Strich ist die Operation bei Volllastbetrieb gut gelaufen“, ergänzt Bauleiter Horst Blickensdorf vom Tiefbauamt. Und wenn es mal hakte im Getriebe, stattete Blickensdorf den Anliegern mit einem Blumenstrauß unter dem Arm einen Arbeitsbesuch ab.

Nach dem Bau der Radstation 1997 bis 1999 und dem Umbau der Fahrbahnen, Haltestellen und Bürgersteige zwischen Herwarthstraße und Windthorststraße in der zweiten Jahreshälfte 2002 war der jetzt abgeschlossene und 1,9 Millionen Euro teure dritte Bauabschnitt unter verkehrlichen Gesichtspunkten der anspruchsvollste.

„Einen Meter in den Untergrund und einen Meter wieder aufbauen“ hatte Bauleiter Blickensdorf zu Beginn der Baumaßnahme geflachst. Ein paar Zahlen dazu: Auf einer Fläche von zehn350 Quadratmetern wurden Schottertragschichten eingebaut. 3000 Quadratmeter Straße haben eine Straßendecke aus Bitumen, in den Busspuren wurde auf 1650 Quadratmetern eine Betonfahrbahn eingebaut, die den hohen Belastungen länger Stand halten soll. 1,3 Kilometer Bordsteine und 550 Quadratmeter Naturpflaster komplettieren die Oberfläche. Damit der Verkehr fließen konnte, musste das Tiefbauamt außerdem 2500 Quadratmeter provisorische Asphaltflächen bauen und pflegen.

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