Mit „Tradition und Bruderschaftsgeist“ in die Zukunft

Münster-Wolbeck. Wie man Zukunftssorgen in belebende Aktionen umsetzt, das beschäftigte am Sonntagnachmittag, 24.04.2006, in der Gaststätte Sültemeyer die Nikolai-Bruderschaft. Etwa hundert Mitglieder zählt die Bruderschaft noch und konnte sich im letzten Jahr zu acht Zugängen bei zwei Austritten beglückwünschen. Dennoch befürchtet der 1. Scheffer, Dietmar Plenter, ein „stetiges Schrumpfen“.

Als Aktionen außerhalb des zum Schützenfest gehörenden Fackelzugs  und der Fahnenschläge nannte Thorsten Hinkelmann in seinem Rückblick unter anderem Winterfest, Gebetsstunde, Beteiligung am Palmsonntag und gemeinsame Aktionen mit den ABC-Schützen und den Angelmodder Jungschützen. Auch der Empfang von Bischof Lettmann im Drostenhof zählte dazu.

Geld für die nicht übervolle Kasse und womöglich Beitritte sollen Veranstaltungen bringen. Auf Vorschlag des 1. Scheffers beschlossen die 36 Anwesenden, dass im nächsten Jahr das jetzige Offizierskorps einen „Tanz in den Mai“ organisiert und mit „angemessener“ Unterstützung des kommenden Korps durchführt. Dabei diskutierte man, ob eine solche Aktion dann verpflichtend oder freiwillig sein solle. Als Orte wurden Kotten ins Spiel gebracht, aber auch der Innenhof des Drostenhofes.

Neuzugänge und flexible Lösungen für die Aufgabenverteilung sind auch Thema der Arbeitsgruppe für die Neufassung der Satzung der Bruderschaft. Der Gruppe sollen die fünf letzten 1. Scheffer angehören. Für die „Alten“ der Achatius-Bruderschaft hat eine entsprechende, aber mit Vertretern verschiedener Altersstufen besetzte Arbeitsgruppe bereits einen Entwurf vorgelegt. Ein Gedankenaustausch mit der Achatius-Bruderschaft deutete sich an. Wechselseitig ermahnte man sich zur Mitgliederwerbung. Die rege Diskussion zeigte: Die Nikolai-Brüder schätzen ihre Eigenständigkeit. Gern nahm man Hinweise und Aufmunterung des Präses Dr. Siegfried Kleymann und des Vorstands der Achatius-Bruderschaft an, den Heinrich Richter, Wolfgang Schmidt und Josef Langkamp vertraten. Beifall erntete Richter mit dem Wink, mit „Tradition und Bruderschaftsgeist im Vordergrund“ sei man immer auf der richtigen Seite.

Der Vorstand der Nikolaibruderschaft 2006 Einhellig beschlossen die Brüder, auch 2007 ein Schützenfest zu organisieren. Für 2006 ist eine musikalische Novität zu erwarten: Zu „Wipe Out“ und Spielmannszug gesellen sich etwa 30 Musiker des Kolping Blasorchesters aus Albersloh, dessen gutes Niveau betont wurde. „Nur die Musik zum Fahnenschlag müssen sie noch lernen“, so Plenter. Für seine Arbeit ließen ihn die Brüder auf Vorschlag von König Ralf Bendel hochleben. Die Neuverpflichtung entlastet auch die Kasse der Bruderschaft. Der Fackelzug mit allen Frauen und Musik ist öffentlich. Jeder kann mitgehen, bestätigten die Brüder. Das Zelt zu schmücken ist Sache der – bei der Generalversammlung schwach vertretenen – Jüngsten. Der Ort des Schießens in einem Naturschutzgebiet sei etwas ganz Seltenes, so der 1. Scheffer der Achatius-Bruderschaft, Wolfgang Schmidt. Man solle deshalb sehr darauf achten, den Ort „blitzsauber“ zu hinterlassen.

Wie die „Alten“ streben auch die Nikolai-Brüder ins Internet. Unter der Regie des 1. Scheffers übernehmen Oskar Lass und Sven Schapmann Aufbau und Pflege eines Internet-Auftritts für die Bruderschaft.

Mit der Achatius-Bruderschaft sei man auf gutem Wege, eine Übereinkunft über den von den Nikolai-Brüdern zu übernehmenden Teil der Baukosten zu finden, so Plenter. Für Bierspenden dankte man neben Spendern aus den eigenen Reihen auch der Volksbank und der Sparkasse.