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Mit „Herzglut“ in den Kultursommer 2021 in Münster

Kulturstiftung des Bundes fördert Münsters Open-Air-Programm / Projekte ab sofort und bis in den September

Münster (SMS) Um Künstlerinnen und Künstlern wieder Auftrittsmöglichkeiten und der Kultur- und Veranstaltungsbranche eine Perspektive zu eröffnen, hat die Kulturstiftung des Bundes das Förderprogramm Kultursommer 2021 ausgelobt. Der Bund stellt für die Fördermaßnahme insgesamt bis zu 30,5 Millionen Euro aus dem Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ bereit – und auch Münster wird davon profitieren. Der Kultursommer 2021 soll zu einer verantwortungsvollen kulturellen Wiederbelebung der Städte beitragen und bundesweit mehr als 100 kreisfreie Städte und Landkreise bei der Gestaltung eines neu entwickelten, vielfältigen Kulturprogramms unterstützen.

Die Stadt Münster hat sich mit ihrem Sommerkulturprogramm „Herzglut“ beworben und eine Förderzusage erhalten. „Wir freuen uns sehr über den Erfolg“, sagt Kulturamtsleiterin Frauke Schnell. „Wir haben nicht gezögert, uns zu bewerben. Denn die Förderidee passt wunderbar zu den Konzepten, die wir gemeinsam mit der Freien Kulturszene und Münster Marketing für den Sommer entwickelt haben.“ Mit den kommunalen Mitteln, die der Rat der Stadt Münster bereits für die Ausstattung neuer Open-Air-Räume bereitgestellt hat, und der Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes wird nun in kürzester Zeit das vielseitige Sommerprogramm mit dem Namen „Herzglut“ in die Tat umgesetzt.

Freie Kulturszene in Münster wieder hochfahren

Geplant ist, mit verantwortungsvollen Sicherheitskonzepten die Freie Kulturszene von Juni bis September wieder hochzufahren. Neun Veranstaltungsgemeinschaften der Freien Szene ermöglichen an sechs verschiedenen Orten im Stadtraum sowie in der Innenstadt an rund 80 Veranstaltungstagen Auftrittsmöglichkeiten für an die 300 Künstlerinnen und Künstler.

Der öffentliche Raum wird dabei als Mitspieler für Veranstaltungen genutzt: Viele kleinformatige, auch mobile Interventionen in der Innenstadt werden im Sommer die Sinne beleben, aber auch größere Veranstaltungen an besonderen Orten wie dem Gasometer oder dem Schlosspark machen Kultur live erlebbar.  „Wir wollen die Menschen in der Stadt dazu einladen, wieder mit Kultur in Berührung zu kommen“, so Frauke Schnell. „Und das mit einem Programm, das vielfältig, spartenübergreifend und experimentierfreudig ist, alle Generationen anspricht und neue Formate testet.“ 

Das Label „schwarzweiss ist die bessere farbe“, eine Plattform für außergewöhnliche Filmkonzerte an ungewöhnlichen Orten, kreiert „Plague and Personal Pleasure – ein audiovisuelles Festival zur Verzauberung in belasteten Zeiten“. Das Publikum erwartet ein Programm aus Film, Musik, Tanz, Schauspiel, Performance und Rezitation.

Aktionskünstler Thomas Nufer lässt Grün in die Stadt: Mobile Musikgruppen, begleitet von Baum- und Mooswesen, tummeln sich auf Dächern und Balkonen, an den Fenstern von Geschäftshäusern, auf Freitreppen, Senken und Plätzen und entlang der münsterschen Aa. Sie bringen nicht nur Klang, sondern auch Natur in den klimabedingt immer heißeren Innenstadt-Sommer.  

Das Stadtensemble zeigt mit p/ART/ed Stadtraum-Performances, die sich mit den Themen Isolation, Vereinzelung und der Sehnsucht nach analogem Austausch beschäftigen. Zu erleben sind künstlerische Kabinettstückchen, Szenen, Performances, Duette und Dialoge, die eigentlich nur zu zweit funktionieren, hier aber durch viel Abstand zum Gegenüber zu Soli werden.

Cactus Junges Theater begibt sich im Parkareal der Musikschule auf „Hexenjagd“: Das transkulturelle neunköpfige Ensemble junger Spielerinnen und Spieler macht Bäume, Wiesen und den Himmel zur Kulisse für eine ganz eigene Interpretation von Arthur Millers Schauspiel. 

Die Initiative MoNOkultur befeuert einen Neustart der Musikszene und kehrt mit einem kraftvollen, eintägigen, bunten Musik-Fest zurück ins pralle Leben – Seite an Seite mit dem Publikum. Alle Genres und Sparten stellen sich vor: vom avantgardistischen Musikensemble über Rockbands und Popkapellen, Weltmusik und migrantischer Musik bis hin zu klassischen und kammermusikalischen Ensembles. 

Das Theater Titanick belebt den Gasometer mit dem Klassiker „Titanic“, die York-Kaserne mit der Performance „Upside down“ und Münsters Zentrum mit dem Stück „Trip over“.

RESET e.V. veranstaltet auf dem Gelände der York-Kaserne das Mini-Festival „RESET*Spezial“ mit einer Mischung aus verschiedenen Genres. Im Innenbereich ist ein Parcours mit Kunst-, Film und Installationselementen zu erleben, im Außenbereich findet ein Live-Programm mit Open-Air-Konzerten statt.

Das Theater- und Performance-Kollektiv Rue Obscure zeigt ebenfalls auf dem York-Areal die begehbare Installation „Die Tür“ und lädt zu einem Spaziergang der besonderen Art ein: „Im Garten verzweigter Pfade“ können Besucher bereits am Mittwoch, 16. Juni, und Donnerstag, 17. Juni, jeweils ab 19 Uhr das Thema Zeit und Variationen auf diesem im Umbruch begriffenen Gebiet reflektieren. Treffpunkt ist der Eingang zur York-Kaserne am Albersloher Weg 450.

Das Theater im Pumpenhaus sorgt zudem wetterunabhängig mit mobilen Zelten an drei Orten im Stadtraum für weitere Spielangebote, die von der freien Szene genutzt werden können – inklusive einem umfangreichen Kinderprogramm.

Informationen zum Gesamtprogramm und den einzelnen Veranstaltungen sowie zu den konkreten Terminen werden in Kürze auf der Webseite des Kulturamtes veröffentlicht (www.stadt-muenster.de/kulturamt). Auch auf den Internetseiten der beteiligten Veranstalterinnen und Veranstalter sind die Termine zu finden.

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